Donnerstag, 31. Mai 2012

Mostly cloudy with chances of liquid sunshine... – Alaska, Part 1


Plötzlich war er da, der 11.Mai – und damit der Tag gekommen, an dem zwei Backpacker ein Kreuzfahrtschiff gen Alaska besteigen würden. Fragen über Fragen türmen sich auf: wo muss ich hin? Was machen wir mit unserem Gepäck? Wollen alle diese Menschen etwa mit auf das selbe Schiff?? Und: fallen wir irgendwie auf zwischen den ganzen anderen Passagieren???

Zuerst mal: ja, irgendwie sind wir schon aufgefallen – zum einen führten unsere Rucksäcke zu dem einen oder anderen Kommentar der um uns herum Stehenden, und zum anderen war mein neu erworbener Hut (einmal Kopfhaut verbrennen pro Reise reicht!) wohl eher nicht zu übersehen - zumindest wurde uns, einmal an Bord, von bereits im Hostel kennen gelernten Mitreisenden freudig erzählt, dass wir in der langen Schlange vor der Passkontrolle gut zu sehen gewesen seien... ;-) 



Schlange gestanden haben wir eine gefühlte Ewigkeit, denn nachdem wir endlich die Gepäck-Abgabe-Stelle entdeckt hatten (nach nur dreimaligem Fragen – oder waren es vier Mal? Sagen wir mal vorsichtig, die Beschilderung am Kreuzfahrtterminal in Vancouver ist optimierbar...) und unser Gepäck mehr oder weniger behutsam von uns genommen wurde, durften wir uns – zwecks Passkontrolle – in die Schlagen der Nicht-Nordamerikaner (in diesem Falle also Asiaten, Südamerikaner – und wir) einreihen, um nach diversen Schikanen endlich auch offiziell in die USA einreisen zu dürfen. Wenigstens stellte sich relativ schnell heraus, dass gleichzeitig drei (!!!) große Kreuzfahrtschiffe mit Menschen beladen wurden, so dass glücklicherweise nicht alle diese Leute mit auf unserem Schiff sein würden. Sehr gut, ich war ja anfangs beim Anblick dieser Menschenmassen schon ein wenig schockiert.... Jetzt musste ich mir also nur noch Sorgen um unser etwas unsanft behandeltes Gepäck machen und ansonsten den Dingen ihren Lauf lassen.

Aber auch diese Sorgen haben sich als unbegründet herausgestellt: nach einer ersten Inspektion des Schiffes (ui, das ist ja ein richtiges, echtes, luxuriöses Kreuzfahrtschiff!!!) und unserer Kabine (wie schön, ein eigenes Badezimmer! Aber ein wenig dunkel, so ohne Fenster....) standen dann irgendwann später am Nachmittag die Rucksäcke vor unserer Kabinentür, und das bereitliegende Programmheftchen (oder auch „Radiance of the Seas – Compass“ genannt) hat uns mit Infos über die Nahrungsaufnahme-Möglichkeiten und den Ablauf des restlichen Tages aufgeklärt. Neben Duschen, Essen und einem kleinen Pläuschchen mit dem Kabinen-Steward unseres Vertrauens blieb erfreulicherweise ausreichend Zeit für das obligatorische Photo-Shooting beim Ablegen und einen Starter-Sekt an der Poolbar... :-)



Am zweiten Tag waren wir nur auf See und hatten dementsprechend viel Zeit zum Essen (ständig gab es irgendeine Mahlzeit in Buffet-Form, wie anstrengend), Lesen (an Deck, in der Sonne liegend!), Schlecht fühlen (Seegang!) und Sport machen (jawohl! Fitneß-Studio an Bord!); und damit war dann auch das Rahmenprogramm für die anderen Tage gesetzt, da konnten wir dann den Part „schlecht fühlen“ einfach durch „Landgang“ ersetzen und ansonsten alles andere beibehalten. (Ich habe zwar, im Gegensatz zu meiner Kreuzfahrtbegleitung, nicht jeden Tag Sport gemacht, aber wenigstens jeden Tag gegessen. *grins*) Ach so, ab Tag drei gab es einen zusätzlichen Programmpunkt: Kino! Es liefen zwar fast nur Filme, die man sich sonst freiwillig nicht angeguckt hätte, aber 1. hat es nicht extra gekostet, und 2. hatten wir ja Zeit... ;-)

Am Sonntag konnte man beim Frühstück dann schon mal einen Blick auf Ketchikan werfen, wo wir ziemlich früh morgens angekommen waren: kleine bunte Häuschen, die an einem Berg kleben! Und da uns die an Bord angebotenen Ausflüge alle zu teuer waren (und nicht nur die in Ketchikan, sondern ganz allgemein), sind wir einfach mal von Bord gegangen und haben auf eigenen Füßen die Stadt erkundet. Es gab viele bunte Holzhäuschen, einen winzigen Park, lustige Vorgärten, und natürlich den unvermeidlichen Totem-Pfahl; und im Liquor-Store den nicht unbedingt freundlichen Hinweis, dass Alkohol trinken in der Öffentlichkeit verboten sei und das Erwischt-Werden mit einer offenen Flasche Bier 500$ Strafe koste... Nee, ist klar... Wer will denn heimlich in der Öffentlichkeit Bier trinken... Wir doch nicht... ;-)

Ketchikan, vom Schiff aus gesehen

Downtown



... das ist doch kein Bier....! ;-)

Am nächsten Tag stand dann „Icy Strait Point“ auf dem Programm: muss man nicht kennen, ist eigentlich auch gar keine Stadt, sondern nur eine Anlegestelle extra für Kreuzfahrtschiffe – vor einigen Jahren erst gegründet, um Touristen angeblich die unglaublich bemerkenswerte Kultur und Geschichte der hiesigen nativen Bewohner näher zu bringen... Naja, ein paar Info-Tafeln zu Fischerei und Verarbeitung des Fisches gab es dann schon, aber hauptsächlich sollte man wohl kitschige Andenken kaufen und möglichst auch im benachbarten Dorf Hoonah den einen oder anderen Dollar in der Kneipe ausgeben. Haben wir natürlich nicht gemacht, sondern an den Fußweg in das Dorf hinein gleich mal einen Fußweg aus dem Dorf heraus angeschlossen... Aber Wale haben wir gesehen (noch vom Schiff aus), und auch irgendwelche nicht näher genannten anderen Meeres-Bewohner (vom Strand aus)! Könnten Seelöwen gewesen sein, aber wer weiß das schon so genau. ;-) Aber interessant war das ganze schon, zumal man im Hafen nicht anlegen konnte, sondern mit den kleinen Rettungsboot-Nussschalen an Land gebracht wurde!

Icy Strait Point, vom Schiff aus gesehen




hier mal ein Größenvergleich Wal - Boot....



… Fortsetzung folgt....

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