Mittwoch, 25. April 2012

und endlich: Vancouver!

Nanu, schon wieder ein neuer Post....? Tja, Regen macht´s möglich....

Das Wetter an sich ist ja eigentlich schon einen eigenen Beitrag wert, soll es doch in Vancouver angeblich immer nur regnen. Haben mir zumindest diverse Leute - unabhängig voneinander - als quasi unverrückbare Tatsache mitgeteilt, als ich meine Pläne offenbarte, einen nicht unbeträchtlichen Teil meiner noch verbleibenden Zeit in Kanada in Vancouver zu verbringen. Einen Tag hat es dann auch tatsächlich geregnet, und die restliche Zeit hatte ich bisher - Sonne.... :-) Und der Tag heute zählt eh nicht, schließlich bin ich im Moment gar nicht in Vancouver, sondern in Nanaimo, auf Vancouver Island. Aber das ist eine andere Geschichte! ;-)

Aber, wie gesagt, jetzt ist erst mal Vancouver an der Reihe. Eine Stadt, in der man es eine Weile aushalten kann! Auf der einen Seite Berge, auf der anderen Seite der Pazifik, und nicht zu vergessen natürlich der Stanley Park, quasi mitten in Downtown Vancouver: das gibt ein richtig schön kitschiges Postkarten-Panorama... Allerdings gehört Downtown Vancouver auch zu den am dichtesten besiedelten Gegenden in ganz Nordamerika, so dass man sich das alles mit unglaublich vielen anderen Menschen teilen muss. Naja, wenigstens hat das den Vorteil, dass es ne Menge zu sehen und kaufen bin; und auch die breit gesteckte Auswahl kulinarischer Angebote ist dementsprechend beträchtlich. Ist gar kein Problem, sich einmal um die halbe Welt zu essen, wenn auch mit deutlichem Schwerpunkt auf asiatischer Kost... *grins*

A propos Essen: nachdem ich ja nun schon eine Weile hier bin und auch schon die eine oder andere Gelegenheit genutzt habe, die ganzen kleinen (und auch die nicht so kleinen) süßen Schweinereien auszuprobieren, die es hier in allen Formen und Farben gibt (schön leuchtend, meistens!), gab es vor knapp zwei Wochen dann auch tatsächlich die Möglichkeit, eine der hier handelsüblichen Geburtstagstorten zu testen (Überraschung!). Gut sah sie schon mal aus, mit dem ganzen weißen Zuckerguß und dem Zucker-Konfetti oben drauf, nicht zu vergessen die zart-violett eingefärbte Sahne (?) am Rand... Nach einem Stück hatte man dann einen grandiosen Zucker-Schock, aber der Versuch war es definitiv wert! Und nach unserem improvisierten Oster-Frühstück mit ganz viel Schokolade, aber leider ohne Osterhasen waren wir ja auch Kummer gewohnt. :-)

die Zahlen auf der Torte haben nichts zu bedeuten.... ;-)

Danach wollten wir eigentlich auf Granville Island eine Brauerei-Besichtigung mit anschließender Verkostung machen, aber leider fanden gerade aufgrund von Renovierungsarbeiten keine Führungen statt - egal, dann sind wir halt gleich zum Bier übergegangen. Leider durften sie in der Brauerei keinem Gast mehr als drei dieser kleinen Gläser servieren... Doof... ;-)



Selbstverständlich haben wir aber nicht nur Bier getrunken (nee - auch Jägermeister *g*), sondern auch noch ein wenig Tourist gespielt; neben der obligatorischen Stadtrundfahrt mit dem Bus - der Fahrer hat tatsächlich die ganze Zeit selber was erzählt, anstatt nur ein Tonband laufen zu lassen! - gab es lange Wege durch den Stanley Park (extrem großartig), durch Gastown (großartig), über Granville Island (auch sehr großartig) und durch Chinatown (nicht großartig).

Im Stanley Park stehen auch tatsächlich die Totems, die auf fast jeder Postkarte zu sehen sind; und es lohnt sich auf jeden Fall, den Park einmal auf dem Seawall zu umrunden (auch wenn das fast 10km sind) und einen Abstecher in den Wald zu machen, aus dem der Park zu einem überwiegenden Teil besteht. Neben vielen ziemlich alten Bäumen sieht man auch das ein oder andere Tier: beim Joggen durch den Park dachte ich z.B. zuerst: "wer lässt denn seinen Hund hier ohne Leine laufen, das ist doch gar nicht erlaubt!", bis ich dann nahe genug war um zu sehen, dass der Hund eigentlich ein Waschbär war... *grins*

Totems in Stanley Park
.... und ein Inukshuk
Und wo wir schon mal bei nicht erlaubt sind: auch in Kanada, dem Land der Freigeister, sind manche Sachen nicht erlaubt - zum Beispiel Alkohol trinken in der Öffentlichkeit, oder auch Joints rauchen (das ist eigentlich auch nicht-öffentlich nicht erlaubt). Stört hier zwar eher keinen, aber da sich der Kanadier als solcher gerne öffentlich engagiert, kann man ja auch mal mitten in Vancouver Downtown eine Strasse sperren und mithilfe von Live-Musik und erheblichen Mengen offiziell nicht-legaler Rauch- und Backwaren für die Legalisierung eben dieser protestieren! Nach einer guten Stunde zwischen all diesen Menschen (und all dem Qualm) fühlte ich mich irgendwie ein wenig schwummrig und musste ganz dringend was essen... :-)

....!

Nach der ganzen Protest-Kultur habe ich mir dann auch noch ein wenig richtige Kultur gegönnt: ein kleiner Abstecher ins Queen Elizabeth Theatre, um mir endlich mal Cats anzugucken - so nach 30 Jahren, die das gute Stück jetzt schon mehr oder weniger ununterbrochen läuft, wird es ja auch mal langsam Zeit. Und weil Ausgehen so nett war und ich erfreulicherweise ein Plakat mit der gut klingenden Ankündigung "Goth Prom" gesehen habe, konnte ich gleich auch noch die hiesige Szene ergründen. Fazit: (fast) alles anders hier, die Outfits waren... naja..., und die Musikmischung mit "gewöhnungsbedürftig" zu beschreiben ist noch geschmeichelt. Vielleicht sollte denen mal jemand zeigen, wie man das richtig macht...

Auch der obligatorische Whale-Watching Trip durfte natürlich nicht fehlen; und weil uns die Gesellschaft eine Wal-Sichtungs-Garantie gegeben hat, ist unser Trip ein wenig länger geraten als üblich (5,5h und ca.180 Seemeilen - die Wale waren leider gerade nicht um die Ecke....). Aber wir haben Orcas gesehen!!! Und Seelöwen und Seehunde und Adler und Möwen und andere Whale-Watcher....




Dienstag, 24. April 2012

ein kurzer Abstecher über die Grenze!

Bevor ich mich an dieser Stelle ausführlich über all die netten Dinge auslasse, die ich in Vancouver bis jetzt gesehen und erlebt habe - und, soviel vorweg, Vancouver ist eine phantastische Stadt; schön gelegen, großartiges Panorama, nette Leute, sehr sauber, und irgendwie "anders", aber dazu später - , erst mal einen chronologisch unpassenden Einschub über meinen doch eher kurzen Ausflug über die Grenze, sprich: in den südlichen Nachbarn Kanadas, die USA....

Eigentlich hatte ich gar nicht geplant, auf dem Landweg grenzüberschreitend tätig zu werden, aber da mich ein Blick auf die Karte darüber aufgeklärt hat, dass die USA quasi direkt hinter Vancouver anfangen und Seattle tatsächlich nur drei Stunden entfernt ist, dachte ich: gute Idee, mache ich doch mal für ein paar Tage rüber. Einreiseformalitäten sind ja schon geklärt, dachte ich; Wieder-Einreise-Visum für Kanada habe ich, und das merkwürdige Internet-Formular für die Einreise in die USA hatte ich auch schon ausgefüllt, weil ich Mitte Mai eine Kreuzfahrt nach Alaska machen werde (jawohl, eine richtige Kreuzfahrt, und schon wieder über die Grenze...!), und aufgrund eines freundlichen Gastes im Eden hatte ich sogar schon 10 amerikanische Dollar im Portemonnaie. Also alles super! Dachte ich.

Schon der Anfang meines Ausflugs war dann suboptimal: Der letzte Bus verlässt Vancouver abends um sieben und ist laut Fahrplan gegen elf in Seattle. Da dieser Bus der am wenigstens frequentierte sein soll und dementsprechend die Tickets zu einem Diskount-Preis von 15$ verkauft werden, habe ich natürlich mit Blick auf mein Budget diese Variante gewählt; leider war der Bus dann ziemlich voll, ist mit 15 Minuten Verspätung erst losgefahren, und hatte außerdem eine Chinesin ohne Visum für die USA an Bord - dummerweise weiß man so was ja nicht vorher.... An der Grenze fing dann der Spaß erst richtig an: alle raus aus dem Bus, sämtliches Gepäck geschnappt, und auf zur Grenzkontrolle; zwei, drei blöde Fragen beantworten, wieder rein in den Bus, und weiter. Dachte ich. Leider hat dann besagte Chinesin einen der beiden anwesenden Grenzbeamten reichlich lange in Beschlag genommen, da sie ja irgendwie kein Visum vorweisen konnte, und die Uhrzeit auch eher ungünstig war, um ein Statement ihres zuständigen Konsulates zu erhalten. (Nur gut, dass sie eine der ersten am Schalter war, nicht auszudenken, wie lange wir sonst hätten warten müssen!) Blieb also noch ein Grenzbeamter für die anderen 40 Fahrgäste; die ungewöhnlich lange Warteschlange hat ihn dann aber in keiner Weise davon abgehalten, seine Arbeit sehr gründlich zu machen... Lasst euch gesagt sein: mit zwei, drei Fragen ist es keinesfalls getan. Wo wollen Sie hin, was machen Sie da, wie lange wollen Sie bleiben, wo wollen Sie danach hin... Die Liste der Fragen war fast endlos. Ein neues Einreiseformular musste ich auch ausfüllen (auf meine Frage hin, ob das nicht das selbe sei wie das im Internet - die Fragen waren identisch - , kam als Antwort nur: "a different purpose". Aha.), und natürlich hat auch das wieder Geld gekostet. So viel zu meinen 10$. Ach ja, und ein nettes Photo und Fingerabdrücke machen sie natürlich auch noch, aber wenigstens wollten sie dafür keine Gebühren haben...

Unnötig zu erwähnen, dass wir viel zu spät in Seattle angekommen sind. Der Bus, der mich von der Greyhound-Station zum Hostel hätte bringen sollen, fuhr - natürlich! - nicht mehr, und da ich keine Lust hatte, irgendjemanden von den eher suspekt wirkenden Anwesenden über den hiesigen Busfahrplan auszufragen, bin ich also mit meinem Gepäck zu Fuß gefühlt quer durch die Stadt marschiert. Wenigstens kann man sich in nordamerikanischen Städten so gut wie nicht verlaufen, das quadratische Raster mit Nummerierung der Straßen hat doch was für sich.... Auf jeden Fall war ich also kurz vor eins dann endlich im Hostel, und weil ich von der ganzen Schlepperei so fertig war, habe ich dann aus meiner einen gebuchten Übernachtung gleich mal zwei gemacht, damit ich den nächsten Tag nicht gleich wieder in Hektik ausbrechen muss, um meine weiteren Schritte zu planen.

Das Hostel war, abgesehen von der Lage, ziemlich gut: die Duschen waren sogar mitten in der Nacht sehr sauber (auch wenn man nach ein paar Minuten anfangen musste, hektisch mit den Armen zu wedeln, weil die Lichter mit Bewegungsmeldern gekoppelt sind...), die Küche war groß und hervorragend ausgestattet, und in meinem Vier-Bett-Zimmer war ich alleine. Allerdings war es fürchterlich warm im Zimmer, weil sich das Fenster nicht richtig öffnen ließ, und zum Schlafen brauchte ich Ohrstöpsel, weil die Lüftungsanlage direkt vorm Fenster war.... In der zweiten Nacht hatte ich dann eine Chinesin mit im Zimmer, die ich allerdings die meiste Zeit kaum verstanden habe, obwohl sie vermutlich Englisch gesprochen hat; wenigstens haben wir es zu zweit geschafft, das verklemmte Fenster erst zu öffnen und nach fünf Minuten wieder zu schließen, weil die Lüftungsanlage offensichtlich nicht nur für das Hostel gedacht war, sondern offensichtlich auch für das Restaurant nebenan, den fiesen Gerüchen nach zu urteilen. Ach so, habe ich erwähnt, dass das Hostel im "International District" von Seattle liegt? Ist ne freundliche Art, auf politisch korrekte Weise "Chinatown" zu beschreiben.... ;-)

Letztendlich habe ich dann gar nicht so viel von Seattle gesehen, ist die Stadt doch erstaunlich groß. Immerhin konnte ich die wichtigsten Touri-Dinge an einem Tag abhaken: Space Needle, Seattle Centre (das Gelände der Weltausstellung 1962), Waterfront, Pike Street Market und natürlich den allerersten Starbucks. (Naja, vielleicht wars auch nicht der allererste, aber auf jeden Fall muss der allererste dann ganz in der Nähe gewesen sein....) Ach ja, nicht zu vergessen die mir von Einheimischen empfohlene Attraktion: die Gum Wall!

Space Needle

Seattle Centre

Pike Street Market

Gum Wall

Für den folgenden Tag hatte ich dann eigentlich geplant, mir ein Leihwagen zu besorgen und damit nach Portland weiterzufahren, da zwei Tage zu bleiben, und dann am Freitag erst zurück nach Seattle zu fahren und von da aus weiter mit dem Bus zurück nach Vancouver (wobei das schon nicht der Originalplan war, der hatte nämlich vorgesehen, den ganzen Trip von Vancouver aus mit dem Auto zu machen - aber da kamen dann seltsame Bestimmungen der Autovermietung dazwischen, die sich deutlich finanziell ausgewirkt hätten....). Aber da Pläne ja nun mal dazu da sind, geändert zu werden, habe ich dann spontan in der Autovermietung beschlossen, dass ich das jetzt alles irgendwie richtig doof finde und sofort nach Canada zurück will. An dieser Stelle ein Hoch auf den freundlichen Mitarbeiter bei Budget, der sich ob meines irrationalen Meinungs-Umschwungs doch tatsächlich ernsthaft Sorgen gemacht hat! Naja, ein Kaffee bei Starbucks und zwei Stunden kostenloses Wifi später hatte ich dann ein neues Greyhound-Ticket gebucht und eine von den beiden Nächten im Hostel in Portland storniert... Um vier sass ich dann endlich wieder im Bus, fühlte sich an wie nach Hause fahren.... *grins*

Leider musste ich die Nacht dann in Vancouver in einem anderen Hostel übernachten als bisher (weil ich so kurzfristig in "meinem" Hostel kein Bett mehr reservieren konnte und ich nicht auf gut Glück so weit latschen wollte mit dem ganzen Gepäck und meiner sub-optimalen Laune), aber was nimmt man nicht alles in Kauf um sich auch on the road wohl zu fühlen - und so schlecht war es dann da auch nicht, immerhin war es sauber und Frühstück gabs bis 10.... ;-)

Donnerstag, 19. April 2012

Eine Zugfahrt, die ist lustig...

Ok, ich gestehe, ich bin auch nach Kanada gekommen, um Winter zu haben - und Winter hatte ich reichlich, da kann ich mich echt nicht beschweren. Aber irgendwann ist dann halt doch irgendwann der Punkt gekommen, wo Schluss sein muss mit Schnee und Eis und Kälte! Gut nur, dass uns der Zug in Vancouver, BC, direkt in den Frühling entlassen hat. Ich glaube, ich bin noch nie so froh gewesen, Gras und Blumen und blühende Kirschbäume zu sehen! War ein echtes optisches und olfaktorisches Highlight. :-)

Blick aus dem Hostel

Aber ich will hier nicht das Ende unserer Zugfahrt vorwegnehmen, war doch die ganze Reise mit dem Canadian (die kanadische Zuggesellschaft ViaRail hat so wenige Züge, die können sich für jeden einzelnen einen schicken Namen leisten....) von Edmonton nach Vancouver ein echtes Highlight. Leider fing das Ganze für meinen Geschmack viel zu früh morgens an; Abfahrt war um 07:35h, eine Stunde vorher da sein zum Gepäck einchecken, dann ist der Bahnhof auch noch unglaublich weit außerhalb (hinter! dem Flughafen), heisst - alles zusammengenommen - Taxi um sechs.... Bäh....

Der Bahnhof in Edmonton ist unglaublich winzig: ein einziger Ticketschalter mit einem netten, älteren Herren (der die Hektik eher nicht erfunden hat), und dazu ein mobiler Gepäckschalter mit einer ebenfalls sehr netten Frau, die uns nach dem Wiegen unseres Gepäcks Gelegenheit gegeben hat, noch mal umzupacken, um Übergepäck-Gebühren zu vermeiden - zwar darf jeder Fahrgast bis zu drei (!!!) Gepäckstücke aufgeben, aber leider nur bis zu einem Maximalgewicht von 50 Pfund. Und nein, das sind keine 25kg, sondern nur 22,7kg (ein Hoch auf das Durcheinander an Mass- ,Längen- und sonstigen Einheiten in Kanada)... Egal, auch Schalterbeamte (?) warten hier gerne auf ihre Kunden, wenn sinnloses Umpacken angesagt ist. War auch nicht so schlimm, die Warteschlange hinter uns war nicht so lang.  - Ach so, sie war nicht existent... Kanadier, die tatsächlich schon mal Zug gefahren sind, sind absolute Exoten. *grins* (Könnte am Fahrplan liegen, oder an den Routen, oder auch am Fahrpreis, niemand weiß es so genau - die fahren hier lieber Bus...)

Obwohl der Zug schon eine halbe Stunde Verspätung hatte, als er endlich in Edmonton eingetroffen ist, hat sich 1. keiner beschwert, und ist 2. auch keiner in Hektik ausgebrochen, um Gepäck zu ent- und beladen, so dass wir dann mit fast einer Stunde Verspätung endlich losgefahren sind. Plätze im Zug sind zwar nicht reserviert, aber jeder Gast bekommt einen Platz zugewiesen (offensichtlich nach Gutdünken und Sympathie des Schaffners), und bei der Gelegenheit werden nicht nur die Tickets kontrolliert, sondern auch gleich noch ein wenig Smalltalk gehalten, das Personal will ja schließlich wissen, mit wem sie die nächsten Stunden oder Tage zusammen unterwegs sein werden. Wieder mal von Hektik keine Spur! Alles sehr entspannend, eher nicht so wie Bahnfahren in Deutschland....

Die Bahnfahrt selber war dann auch entsprechend langsam; der Zug erreicht angeblich Spitzengeschwindigkeiten von 120km (hi hi hi), aber das wohl nur nachts. Tagsüber kriecht man im Spazier-Tempo durch die Landschaft, jeder Güterzug (von denen es eine Menge gibt, und ziemlich lange noch dazu) hat Vorrang - d.h. nicht nur, man muss sie vorbei lassen, sondern auch, dass man an erstaunlich vielen einspurigen Abschnitten wartet, wenn einem einer entgegen kommt - , und es wird auch schon mal für eine gute Photo-Möglichkeit seeeeehr langsam gefahren oder gleich ganz angehalten. Erstaunlicherweise sind wir trotzdem fast eine Stunde zu früh in Vancouver angekommen, morgens um halb neun - ein ganzer Tag im Zug! Erfreulicherweise erklärt einem zwischendurch der nette Schaffner die Gegend und das Leben, die Aussicht vom Observationsdeck ist aussergewöhnlich,  und das Dinner im Zugrestaurant war preislich ok und erstaunlich gut. Und weil wir mit in der letzten Gruppe waren, die erst um neun zum Abendessen gegangen sind, gab es den Schoko-Kuchen zum Dessert umsonst, der musste halt weg... :-)


da wurde der Zug seeeehr langsam, damit wir auch ja alle ein  schönes Photo machen können... ;-)

endlich in Vancouver!

Sonntag, 15. April 2012

Touri-Touren und 5-Diamond-Dinner

Nach unserem kleinen Ausflug in die Pampa mussten wir dann erst mal wieder unser kulinarisches Wohlbefinden in den Mittelpunkt rücken und das örtliche 5-Diamond-Restaurant aufsuchen, quasi als Belohnung für all die Strapazen - und außerdem habe ich da ja mal gearbeitet, da muss man das schließlich mal als Gast getestet haben... ;-)

All die optischen und geschmacklichen Highlights des Abends zu beschreiben würde leider den Rahmen sprengen, darum nur so viel - an der Bar ein Cocktail vorweg, dann vor dem Essen zwei Glas Champagner, zu jedem unserer drei Gänge ein anderer (sehr großzügig bemessener) Wein, und hinterher noch ein Absacker... Das ganze Dinner hat dann von 18:30 bis 22:30 gedauert, mit mehr oder weniger leichter Schlagseite haben wir noch einen Bus zurück in die Stadt erwischt, und alle Pläne für den nächsten Tag (eigentlich wollte ich ja mal Skilanglauf ausprobieren...) wurden ersatzlos gestrichen.... Irgendwie braucht man in höherem Alter deutlich längere Regenerationsphasen... ;-)

Aber Bilder vom Essen liefere ich selbstverständlich noch nach, sobald ich sie auf meinen diversen Speichermedien wiedergefunden habe!

Glücklicherweise hatten wir unsere restlichen Touri-Touren in Banff erst für Dienstag bzw. Donnerstag gebucht, da konnten wir also den Tag nach dem Sonntag im Eden getrost streichen. Am Dienstag dann aber das nächste landschaftliche Highlight: Ice-Hiking in Johnston-Canyon! Der Fluss selber war zwar nicht komplett zugefroren, der eisige Wasserfall am Ende der Strecke sah dafür um so großartiger aus. Außerdem gab es nicht nur viele Asiaten mit bemerkenswerter Photo- und Video-Ausrüstung, sondern auch heisse Schokolade und Kekse, sehr erfreulich, das! (Der Kommentar meiner Mitbewohnerin zu meiner Bemerkung, dass trotz des Wetters doch irgendwie ziemlich viele Menschen im Canyon unterwegs waren: Das ist noch gar nichts, im Sommer ist das ein Zoo!)




Auch unser zweiter Ausflug hatte dann (natürlich!) wieder mit kalt und Schnee zu tun: Snow-Shoeing! Klingt irgendwie spießig, ist aber tatsächlich richtig lustig - es fühlt sich nicht nur bekloppt an, es sieht auch noch bekloppt aus, wenn man mit diesen riesigen Dingern unter den Füssen durch die Gegend stakst und der eine oder andere zwischendurch mal die Qualität des Schnees testet, weil das mit dem Gleichgewicht nicht so gut funktioniert... *g* (Und außerdem gab es wieder heisse Schokolade und Süßigkeiten zwischendurch, da kann also schon mal nichts schiefgehen!) Dafür mussten wir aber auch eine knapp einstündige Busfahrt in den Nachbarpark (und in die nächste Provinz, nach British Columbia) in Kauf nehmen, weil da einfach  mehr Schnee liegt. Ist dann auch wohl für den Wanderführer lustiger.... ;-)



Ach ja, habe ich schon erwähnt, dass WIRKLICH ZIEMLICH VIEL SCHNEE gelegen hat...?

such die Parkbank...
Nach diesem quasi nicht-enden-wollenden Winter mit nicht unerheblichen Mengen Kälte, Eis und Schnee war dann aber auch endlich der Zeitpunkt gekommen, meine (etwas mehr als) Sieben-Sachen zu packen und Banff nach 5 Monaten den Rücken zu kehren. (Banff-Aufenthalt 01.11.2011 - 31.03.2012 R.I.P.)...

Bevor es schließlich mit dem Zug nach Vancouver gehen konnte (was nicht ganz so einfach ist, da der Zug 1. nicht in Banff hält und er 2. auch nur drei mal die Woche fährt), hat uns also der freundliche Greyhound-Fahrer 400 km weit nach Edmonton gebracht, weil da der nächstgelegene (sic!) Bahnhof ist. Prima, dachten wir so, noch mal ein wenig Sightseeing einschieben, Stadt hat ja angeblich schöne Parks und außerdem ein berühmtes Einkaufscenter. Hm, nicht so prima, wenn man dann endlich da ist. Samstag Abend ankommen und einchecken war ja noch ok, Hotel war für den Preis ziemlich prima (seltsam, große Stadt, wo ist der Haken...?); am Sonntag war das Wetter dann so scheiße, das wir es nur bis in die nächste Kaffeebude geschafft haben und dabei schon feststellen konnten, das die Hotels so billig sind, weil sie um ziemlich wenige Touristen kämpfen müssen (wer will auch schon in so ne hässliche Stadt?); und die groß beworbene West Edmonton Mall ist dann doch nur ne popelige Einkaufsmall in nem Vorort - ziemlich groß zwar, und auch mit ner Menge Tinneff anbei - Waterpark, Vergnügungspark, Skating-Rink, eine nachgebaute spanische Galeere in Originalgröße - , aber eben nur ein Einkaufszentrum. Und ein ziemlich angeranztes noch dazu... Aber das Put´n´Glow war lustig: Minigolf im Dunkeln mit Schwarzlicht.... *grins*