Samstag, 1. September 2012

...and now to something completely different...


Kaum zurück in Deutschland, schon wieder weg aus Deutschland.... Da ist wohl irgendwie mein Blog ein wenig auf der Strecke geblieben... Könnte natürlich auch daran gelegen haben, dass ich leider die meiste Zeit keinen Internet-Zugang hatte. Erstaunlich, wie sehr man sich daran gewöhnen kann, immer und überall kostenlos (!) online zu gehen! ;-)

Nun ja, jetzt bin ich also in Schweden. Genauer: in meinem eigenen kleinen Apartment in Malmö; 21m² mit Balkon nur für mich alleine – Bett, Dusche, Küchenzeile, was will man mehr. Leider hat das ganze zweieinhalb Haken; nicht nur, dass ich relativ weit entfernt bin von der Innenstadt (in einem Stadtteil mit höchstens mittelmäßiger Reputation, wobei das nur der halbe Haken ist), mein Mini-Apartment gehört der Uni und ist somit 1. nicht gerade preiswert, und 2. muss ich spätestens nächstes Jahr im Juli wieder ausziehen, um Platz für einen neuen Erstsemester-Studenten zu schaffen... Egal, wenigstens habe ich erst mal eine Bleibe, und es dürfte jetzt, wo ich vor Ort bin, auch deutlich einfacher sein, etwas Neues zu finden. So weit die Hoffnung. :-)

Blick nach draußen von meinem Schreibtisch aus....

Offizieller Semesterstart ist eigentlich erst am Montag, aber da in Schweden alles etwas anders ist als in Deutschland, hatten wir in den letzten beiden Wochen bereits allerhand Programmpunkte: International Arrival Day am 21.08. (hauptsächlich organisatorischer Kram, inklusive Mietvertrag unterschreiben und Wohnungsschlüssel in Empfang nehmen, mit anschließendem Shuttle-Service nach Malmö), allgemeine Introduction weeks von der Uni für alle neuen internationalen Studenten (inklusive einer Welcome Party, die leider schon ausverkauft war, als ich nach einer etwas anders als geplant verlaufenen Bahnfahrt endlich in Lund angekommen bin, und allen möglichen anderen Events – von Info-Meetings über Sightseeing bis zu Trips zu IKEA...), mehrere Treffen mit meiner Mentoren-Gruppe (die durch soziale Events sicher stellen sollen, dass man sich gut im fremden Land einlebt), und nicht zu vergessen die Introduction Week des von mir ausgewählten Studienprogrammes: Master´s Programme in Public Health.... Da gab es dann schon mal einen Blick auf die einzelnen Kurse und die Lehrer, viele wichtige Informationen, und selbstverständlich auch die Gelegenheit zum gegenseitigen Beschnuppern; und gestern Abend einen ersten Einblick ins Nachtleben von Malmö, inklusive meiner ersten Versuche, Salsa zu tanzen. (Keine besonders erfolgreichen, sei an dieser Stelle angemerkt – aber Spaß hats gemacht...) Ach ja, und eine Karte für die Bibliothek konnte ich auch schon ergattern.... ;-)

Mein Eindruck bisher: die Uni ist top-ausgestattet, alles ist hervorragend organisiert, und aufgrund der bunten Mischung unterschiedlichster Menschen im Kurs werden die nächsten zwei Jahre nicht nur sehr lehrreich, sondern vermutlich auch ziemlich interessant. Mit viel Platz für socializing.... *grins* Ach ja, und Schweden gehört natürlich zu Skandinavien, was in einer für mich eher ungewohnten Form der Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern resultiert: jeder ist immer für jeden ansprechbar, und statt wichtiger Titel wird üblicherweise nur der Vorname benutzt. Und als Student hat man hier jede Menge Gelegenheit, seine Meinung kund zu tun und sich zu involvieren – und man wird sogar gehört und ernst genommen.... Wie cool ist das denn... :-)

Aufgrund der ganzen geplanten Aktivitäten hatte ich bis jetzt leider wenig Gelegenheit, meinen Blog zu schreiben, aber das wird hoffentlich wieder besser; spätestens dann, wenn ich in meinem Zimmer endlich Internet habe (bis jetzt muss ich dafür in den Aufenthaltsraum im Nebengebäude – eigentlich nicht wirklich schlimm, aber lästig...). Kann aber noch was dauern, musste erst ein Modem bestellen; mal sehen, ob ich auch tatsächlich eines bekomme, obwohl ich keine schwedische Personen-Nummer angeben konnte. Die braucht man hier für so ziemlich alles: um ein Konto zu eröffnen, einen kostenlosen Schwedisch-für-Immigranten-Kurs zu machen, sogar, um die Monatskarte für den Bus registrieren zu lassen.... Seltsam.... In Deutschland würde dieser exzessive Gebrauch der Sozialversicherungsnummer zu einem Aufschrei der Entrüstung führen: da käme sicherlich schnell der Verweis auf Datenschutz! Egal, andere Länder, andere Sitten; und bald habe ich hoffentlich auch so eine Nummer, dann kann ich offiziell ein Mitglied der schwedischen Gesellschaft werden. ;-)