Donnerstag, 31. Mai 2012

… and the temperatures are on the fresh side! – Alaska, Part 2


Tag Fünf fing dann mit einem interessanten Blick vom Schiff aus an: da wo abends noch Wasser gewesen ist, erhob sich plötzlich eine massive Felswand. Fühlt sich schon irgendwie merkwürdig an, wenn plötzlich auf beiden Seiten des Schiffes Berge aufragen! Zudem zeigte sich das Wetter von seiner schlechtesten, allerdings auch Alaska-typischten Seite: es war reichlich bedeckt und immer mal wieder am Regnen. Ach ja, und ziemlich frisch war es auch – aber inzwischen waren wir ja auch schon ziemlich weit nördlich, hatten wir es doch über Nacht bis nach Juneau geschafft.

Juneau mit Berg, vom Schiff aus gesehen

Juneau ist nicht nur eine relativ kleine Stadt mit überwiegend schlechtem Wetter, sondern auch die einzige Hauptstadt einer amerikanischen Provinz, die sich nicht auf dem Landweg erreichen lässt; zwar gibt es ein paar Straßen, die sogar aus der Stadt herausführen, aber die hören dann alle irgendwo mitten im Nirgendwo einfach auf... Statt dessen muss man mit einem Schiff oder dem Flugzeug anreisen, was vermutlich dazu führt, dass Juneau nicht gerade zu den Top-Zielen des internationalen Tourismus zählt. Könnte allerdings auch daran liegen, dass die Stadt selber ziemlich langweilig ist: die obligatorischen bunten Holzhäuschen vor grandioser Kulisse, zwei Straßen mit Geschäften und Kneipen, und eine Gondel zur nächstgelegenen Bergspitze – da haben wir einfach die berühmteste Kneipe der Stadt getestet... irgendwie musste man ja den Regen aussitzen.... ;-)

 - ohne Worte - 

Downtown Juneau

Wild-West-Bar mitten in Anchorage

Glücklicherweise konnten wir uns dann lange genug mit dem heimischen Bier beschäftigen, dass das Wetter Zeit hatte, besser zu werden – prima, da lohnte es sich doch dann glatt, eine der angebotenen Bustouren zu buchen und sich zum nächsten Gletscher fahren zu lassen, der praktischerweise nur einige Kilometer außerhalb der Stadt liegt. So ein Gletscher aus der Nähe ist schon extrem beeindruckend; und um das Ganze dann perfekt zu machen, hat der Kulissenschieber wieder mal Überstunden gemacht und uns ganz viele total tolle Wolkenformationen organisiert! :-) (Die Farben in den Photos sind übrigens echt und nicht nachbearbeitet!!!)

Mendenhall-Glacier

....und gutes Wetter gab es dann auch noch!

Nach einem kleinen Spaziergang durch den Wald und einer ersten Begegnung mit Stachelschweinen in ihrer natürlichen Umgebung ging es dann schon wieder zurück aufs Schiff; der nächste Stop am Tag darauf war dann Skagway, eine weitere Ansammlung kleiner bunter Holzhäuschen am Berg. Der Ort hat zwar nur wenige Tausend Einwohner (im Winter sogar nur wenige hundert), aber dafür eine Disneyworld-ähnliche Wildwest-Aufmachung und einen internationalen Flughafen (man kann von da aus nach Whitehorse fliegen – das ist zwar nicht weit, liegt aber in Kanada). Und außerdem kann man Ausflüge in die Umgebung buchen, für die man auch einen Reisepass dabei haben muss... So was haben wir dann sogar gemacht und sind mit einem kleinen Bus und einer doch recht eigenwilligen Mischung Menschen ungefähr zwanzig Kilometer den Berg raufgefahren: über den White Pass zurück nach Kanada. Da gab es dann viel Schnee, wenig Sicht und praktisch keine Bäume mehr, aber auf dem Rückweg ein „Willkommen in Alaska“-Schild und eine unglaublich schnelle Wieder-Einreise in die USA. *grins*

huch, verlaufen - ich bin im Auenland gelandet... ;-)

gestatten: Porcupine!

Beenden mussten wir den Tag natürlich im örtlichen Brauhaus, um gleich noch mal die dort gebrauten Spezialitäten zu testen. Soll ja keiner sagen können, wir hätten uns nicht um die lokale Wirtschaft gekümmert. ;-)

Abfahrt war dann relativ früh, damit wir auf dem langen Weg zum Ziel der Reise noch Zeit hatten, einen Abstecher zum Hubbard Glacier zu machen, der mehr oder weniger auf dem Weg liegt; und für den Anblick dieses Gletschers, an den wir mit dem Schiff unglaublich dicht heran fahren konnten, hat sich auf jeden Fall das Frühstück-auf-später-Verschieben gelohnt! (Wann kann man schließlich schon mal die Geburt von Eisbergen beobachten???) Leider war der Rest des Tages dann wieder mal stärkerer Seegang angesagt, da wir zurück aufs offene Meer raus sind um Kurs zu nehmen auf Seward – uninterssant wie noch was, aber nun mal Endpunkt der Kreuzfahrt. Wenigstens mussten wir nur acht Stunden Zeit totschlagen, bis endlich der Zug Richtung Anchorage abfuhr... Gut nur, dass es zum einen ein nettes Cafe mit kostenlosem WiFi und zum anderen einen Supermarkt mit angeschlossenem Liquor Store gab, da verging die Zeit fast wie im Fluge. ;-)
Die anschließenden vier Stunden Zugfahrt hätten dann von mir aus auch noch länger dauern können, bei der Kulisse, die sich uns bot; Berge, Flüsse, Seen, Wälder, Schnee, Bären, Elche, Adler, und natürlich ein nicht-enden-wollender, oberkitschiger Sonnenuntergang – eben so, wie man sich Alaska vorstellt! Aber da selbstverständlich die großartigsten Augenblicke nur für einen selbst sind, habe ich weder den Schwarzbären noch den Bald Eagle brauchbar im Bild festhalten können. Da müsst ihr mir schon glauben, dass ich die gesehen habe.... :-)

Hubbard-Glacier

so werden Eisberge gemacht!

großes Schiff vor noch größerem Eisklotz....

Noch einige abschließende Worte zu Anchorage: wieder mal eine großartige Kulisse, aber die Stadt selber ist deswegen noch nicht zwangsläufig auch eine Reise wert. Nett angelegte Parks und Trails, ein paar nette Häuser, und ein fast zwei Stunden dauernder Sonnenuntergang können leider die übrigen Details einer grauen, amerikanischen Stadt mittlerer Größe und vor allem das fürchterliche Wetter nicht wettmachen... Aber die vier Jahreszeiten in Alaska sind ja auch nicht ohne Grund almost winter, winter, still winter and road constuction!

Mostly cloudy with chances of liquid sunshine... – Alaska, Part 1


Plötzlich war er da, der 11.Mai – und damit der Tag gekommen, an dem zwei Backpacker ein Kreuzfahrtschiff gen Alaska besteigen würden. Fragen über Fragen türmen sich auf: wo muss ich hin? Was machen wir mit unserem Gepäck? Wollen alle diese Menschen etwa mit auf das selbe Schiff?? Und: fallen wir irgendwie auf zwischen den ganzen anderen Passagieren???

Zuerst mal: ja, irgendwie sind wir schon aufgefallen – zum einen führten unsere Rucksäcke zu dem einen oder anderen Kommentar der um uns herum Stehenden, und zum anderen war mein neu erworbener Hut (einmal Kopfhaut verbrennen pro Reise reicht!) wohl eher nicht zu übersehen - zumindest wurde uns, einmal an Bord, von bereits im Hostel kennen gelernten Mitreisenden freudig erzählt, dass wir in der langen Schlange vor der Passkontrolle gut zu sehen gewesen seien... ;-) 



Schlange gestanden haben wir eine gefühlte Ewigkeit, denn nachdem wir endlich die Gepäck-Abgabe-Stelle entdeckt hatten (nach nur dreimaligem Fragen – oder waren es vier Mal? Sagen wir mal vorsichtig, die Beschilderung am Kreuzfahrtterminal in Vancouver ist optimierbar...) und unser Gepäck mehr oder weniger behutsam von uns genommen wurde, durften wir uns – zwecks Passkontrolle – in die Schlagen der Nicht-Nordamerikaner (in diesem Falle also Asiaten, Südamerikaner – und wir) einreihen, um nach diversen Schikanen endlich auch offiziell in die USA einreisen zu dürfen. Wenigstens stellte sich relativ schnell heraus, dass gleichzeitig drei (!!!) große Kreuzfahrtschiffe mit Menschen beladen wurden, so dass glücklicherweise nicht alle diese Leute mit auf unserem Schiff sein würden. Sehr gut, ich war ja anfangs beim Anblick dieser Menschenmassen schon ein wenig schockiert.... Jetzt musste ich mir also nur noch Sorgen um unser etwas unsanft behandeltes Gepäck machen und ansonsten den Dingen ihren Lauf lassen.

Aber auch diese Sorgen haben sich als unbegründet herausgestellt: nach einer ersten Inspektion des Schiffes (ui, das ist ja ein richtiges, echtes, luxuriöses Kreuzfahrtschiff!!!) und unserer Kabine (wie schön, ein eigenes Badezimmer! Aber ein wenig dunkel, so ohne Fenster....) standen dann irgendwann später am Nachmittag die Rucksäcke vor unserer Kabinentür, und das bereitliegende Programmheftchen (oder auch „Radiance of the Seas – Compass“ genannt) hat uns mit Infos über die Nahrungsaufnahme-Möglichkeiten und den Ablauf des restlichen Tages aufgeklärt. Neben Duschen, Essen und einem kleinen Pläuschchen mit dem Kabinen-Steward unseres Vertrauens blieb erfreulicherweise ausreichend Zeit für das obligatorische Photo-Shooting beim Ablegen und einen Starter-Sekt an der Poolbar... :-)



Am zweiten Tag waren wir nur auf See und hatten dementsprechend viel Zeit zum Essen (ständig gab es irgendeine Mahlzeit in Buffet-Form, wie anstrengend), Lesen (an Deck, in der Sonne liegend!), Schlecht fühlen (Seegang!) und Sport machen (jawohl! Fitneß-Studio an Bord!); und damit war dann auch das Rahmenprogramm für die anderen Tage gesetzt, da konnten wir dann den Part „schlecht fühlen“ einfach durch „Landgang“ ersetzen und ansonsten alles andere beibehalten. (Ich habe zwar, im Gegensatz zu meiner Kreuzfahrtbegleitung, nicht jeden Tag Sport gemacht, aber wenigstens jeden Tag gegessen. *grins*) Ach so, ab Tag drei gab es einen zusätzlichen Programmpunkt: Kino! Es liefen zwar fast nur Filme, die man sich sonst freiwillig nicht angeguckt hätte, aber 1. hat es nicht extra gekostet, und 2. hatten wir ja Zeit... ;-)

Am Sonntag konnte man beim Frühstück dann schon mal einen Blick auf Ketchikan werfen, wo wir ziemlich früh morgens angekommen waren: kleine bunte Häuschen, die an einem Berg kleben! Und da uns die an Bord angebotenen Ausflüge alle zu teuer waren (und nicht nur die in Ketchikan, sondern ganz allgemein), sind wir einfach mal von Bord gegangen und haben auf eigenen Füßen die Stadt erkundet. Es gab viele bunte Holzhäuschen, einen winzigen Park, lustige Vorgärten, und natürlich den unvermeidlichen Totem-Pfahl; und im Liquor-Store den nicht unbedingt freundlichen Hinweis, dass Alkohol trinken in der Öffentlichkeit verboten sei und das Erwischt-Werden mit einer offenen Flasche Bier 500$ Strafe koste... Nee, ist klar... Wer will denn heimlich in der Öffentlichkeit Bier trinken... Wir doch nicht... ;-)

Ketchikan, vom Schiff aus gesehen

Downtown



... das ist doch kein Bier....! ;-)

Am nächsten Tag stand dann „Icy Strait Point“ auf dem Programm: muss man nicht kennen, ist eigentlich auch gar keine Stadt, sondern nur eine Anlegestelle extra für Kreuzfahrtschiffe – vor einigen Jahren erst gegründet, um Touristen angeblich die unglaublich bemerkenswerte Kultur und Geschichte der hiesigen nativen Bewohner näher zu bringen... Naja, ein paar Info-Tafeln zu Fischerei und Verarbeitung des Fisches gab es dann schon, aber hauptsächlich sollte man wohl kitschige Andenken kaufen und möglichst auch im benachbarten Dorf Hoonah den einen oder anderen Dollar in der Kneipe ausgeben. Haben wir natürlich nicht gemacht, sondern an den Fußweg in das Dorf hinein gleich mal einen Fußweg aus dem Dorf heraus angeschlossen... Aber Wale haben wir gesehen (noch vom Schiff aus), und auch irgendwelche nicht näher genannten anderen Meeres-Bewohner (vom Strand aus)! Könnten Seelöwen gewesen sein, aber wer weiß das schon so genau. ;-) Aber interessant war das ganze schon, zumal man im Hafen nicht anlegen konnte, sondern mit den kleinen Rettungsboot-Nussschalen an Land gebracht wurde!

Icy Strait Point, vom Schiff aus gesehen




hier mal ein Größenvergleich Wal - Boot....



… Fortsetzung folgt....

Donnerstag, 10. Mai 2012

Vancouver Island zum Ersten...

Zurück in Vancouver! Und wieder im gleichen Hostel - irgendwann benennen die noch nen Küchenstuhl nach mir.... *grins*

Naja, ist halt irgendwie praktisch, wenn man schon weiß, wo man hin muss und was einen erwartet. Und abgesehen davon, dass es sauber und zentral gelegen ist, gibt es sogar auch noch ein kostenloses Frühstück. So langsam spart man ja, wo man kann.... ;-)

Tofino hat sich letztendlich von seiner schlechtesten Seite gezeigt: windig, kalt, und regnerisch. Hm, was macht man also in einer Stadt, in der es eigentlich nichts gibt, um sich bei schlechtem Wetter die Zeit zu vertreiben? Genau, Outdoor-Sachen, so wie alle anderen auch. Da aber Surfen irgendwie nicht meins ist (obwohl ich das, zugegebenermaßen, nie ausprobiert habe), gab es statt dessen zwei mal Regen-Hiking, eine bedeckt-aber-ganz-schön-windig Fahrradtour, und einmal zwischen-zwei-Regenschauern-den-Arsch-abfrieren Kayaking. Das Kayaking hat mir dann trotz des Wetters so gut gefallen, dass ich das mit Sicherheit irgendwann noch mal machen werde! :-) Das ist doch schon mal was. Ansonsten: vier Straßen, ein Supermarkt, eine Tankstelle, eine Bushaltestelle - und ne ganze Menge bekiffter, Rasta-bezopfte Surfer, so richtig Klischee halt! Aber ich hatte Glück mit meinen Mitbewohnern: die ersten zwei Nächte war eine ehemalige Lehrerin mit mir im Zimmer, mit der ich ein paar echt interessante Gespräche führen konnte (und nicht nur übers Wetter - Politik, Religion, Philosophie, was auch immer uns gerade in den Sinn kam), und danach kamen zwei Holländerinnen und eine Schweizerin, auch alle sehr nett - und lustigerweise sind wir am Freitag alle gleichzeitig um halb sieben aufgestanden, um den selben Bus zu erwischen. Zimmer K vollständig angetreten zum Frühstücken! *kicher*

Am Freitag dann in Victoria angekommen, hat doch tatsächlich auch der Regen aufgehört - und die Sonne schien erfreulicherweise fast die ganze Zeit, die ich in der Stadt verbracht habe. Den einen bedeckten Vormittag konnte ich dann gut nutzen, um ins Museum zu gehen und mich von meinem erstaunlich ausgeprägten Sonnenbrand zu erholen... ;-)

Zu Victoria selber an dieser Stelle noch nicht so viel, da ich 1. meine Photos noch nicht sortiert habe (das mache ich wohl auf dem KREUZFAHRTSCHIFF! ich kann immer noch kaum glauben, dass ich übermorgen zu meiner ersten Kreuzfahrt aufbreche....), und mir 2. Victoria so gut gefallen hat, dass ich im Juni noch mal hinfahren werde. Dieses Mal dann allerdings als Volunteer: kaum zu glauben, aber es gibt hier tatsächlich eine offensichtlich vertrauenswürdige Organisation, die freiwillige Helfer an Farmen und andere Privatleute vermittelt - freie Kost und Logis gegen ein paar Stunden Hilfe bei Gartenarbeit, Renovierungsarbeiten oder Haushalt an fünf Tagen pro Woche. Das wollte ich doch glatt mal ausprobieren, und erfreulicherweise habe ich auch ein älteres Ehepaar gefunden, das meine eher unspezifischen Helfer-Fähigkeiten gegen ein kostenloses Bett und ein Badezimmer eintauscht. Und Frühstück gibt´s auch. ;-)

Aber soviel kann man auch ohne Bilder schon mal sagen: Victoria sieht ein wenig so aus wie London, nur in winzig (also geeignet für einen Fußgänger wie mich) und mit besserem Wetter (siehe: Sonnenbrand...), und die Leute hier sind soooo viel entspannter... Außerdem ist das Wasser sauberer! Und Kayaken kann man hier auch. *freu*

Mittwoch, 2. Mai 2012

Regen.Wald.Insel!

Da wäre ich also nun auf Vancouver Island - noch weiter westlich, und ich wäre in Japan.... :-) Nach einer Woche in Nanaimo ging es am Montag mal wieder mit dem Bus weiter nach Tofino, und am Freitag fahre ich noch nach Victoria (ist ja schließlich die Hauptstadt von British Columbia! nein, nicht Vancouver...); aber ich werde rechtzeitig zurück in Vancouver sein, um am 11.Mai mein allererstes Kreuzfahrtschiff zu besteigen!

Vancouver Island hat vor allem drei Dinge: eine ganze Menge Touristen (wie wird das erst im Sommer???), ziemlich viel Wald, und - verdammt viel Regen.... Naja, British Columbia ist bekannt für seinen "gemäßigten Regenwald" - und mit gemäßigt ist lediglich die Klimazone gemeint.... Man könnte auch sagen: vergleicht man den Regenwald hier mit dem tropischen Regenwald, den ich z.B. in Australien bewundern durfte, dann kann man zwei elementare Unterschiede feststellen - es ist nicht so warm, dafür aber viel nasser... Aber ich will nicht ungerecht sein, ich hatte, glaube ich, letzte Woche einen ganzen Tag ohne Regen! ;-)

Nanaimo selber ist wohl hauptsächlich berühmt für den gleichnamigen, ziemlich Zucker- und Fett-haltigen Snack, der angeblich hier von englischen Immigranten erfunden worden sein soll, um bei der anstrengenden Arbeit (Mine? Fischerei? Irgendwie sowas.) nicht vom Fleisch zu fallen. Könnte geklappt haben, einer dieser Nanaimo Bars hat wohl im Durchschnitt mehr Kalorien als ein handelsübliches Mittagessen. So wie eigentlich alles halbwegs essbare hier... Verdammt, da musste ich doch glatt wieder anfangen, regelmäßig Laufen zu gehen; dreimal Laufen habe ich dieses Jahr sogar auch schon geschafft.... *grins*

Andererseits war in Nanaimo sonst auch nicht viel los, die Stadt lebt halt weniger vom Tourismus als vielmehr vom Hafen. Viele Fähren gibt es hier (nach Vancouver, aber auch zu einem halben Dutzend anderer Häfen auf Vancouver Island), und Fischerei spielt tatsächlich noch eine entscheidende Rolle; die meisten Leute, die mit einer der Fähren ankommen, reisen einfach weiter und bleiben für gewöhnlich nicht in Nanaimo. Hm, ich mache ja wohl immer alles anders als alle anderen.... In der Stadt selber hätte ich nicht viel verpasst, auch wenn das Hostel mit Abstand das beste war, in dem ich bis jetzt untergekommen bin; aber die Umgebung ist beeindruckend. Viel Wald, viele Wasser (nicht nur von oben - es gibt auch Flüsse und Seen und natürlich den Ozean), viele Tiere, die man platt tritt, wenn man nicht aufpasst, weil sie nicht aus dem Weg gehen (Möwen, Spatzen, Krähen, Kaninchen....), und echt schöne Naturparks. Leider kommt man ohne Auto hier nicht weit, also gab es wieder mal einen Leihwagen - diesmal wars ein VW Jetta, der ist total beliebt hier. So konnte ich mir unter anderem Cathedral Grove angucken (bis zu 800 Jahre alte Bäume!) und den Englishman River Falls Provincial Park, der so heißt, weil in dem Fluss wohl mal ein Engländer ertrunken sein soll bei dem Versuch, ihn zu überqueren.... Und ein dritter echt cooler Park lässt sich in wenigen Minuten per Fähre direkt von Nanaimo Downtown aus erreichen: der Newcastle Island Provincial Park ist nur einen gefühlten Steinwurf von der Stadt entfernt und liegt mitten im Hafen. Schon schräg, das alles.... :-)


Nanaimo, von Newcastle Island aus gesehen

...das Spielzeugboot, das mich zur Insel gebracht hat und hier - ganz unbescheiden - Fähre genannt wird...

Zu Tofino kann ich übrigens auch nach dem einen Tag, den ich erst hier bin, schon folgendes sagen: stimmt, alles voller Freaks hier - sollte mich aber nicht überraschen, bin ja vorgewarnt worden! ;-)


Aussicht vom Aufenthaltsraum im Hostel! :-)