Donnerstag, 29. März 2012

ich fühl mich so touristisch....

Seit fast zwei Wochen keinen Job mehr, aber dafür seit über einer Woche Besuch - und schon bin ich zum Touristen mutiert.... ;-)

Da bin ich also letzten Dienstag mit einem Mietwagen, den ich für eine Woche gebucht habe (und der wieder mal so was von zu groß war!), nach Calgary gefahren, um meinen Bruder einzusammeln (ein ziemlich winziger Flughafen, dafür, dass das hier in weitem Umkreis der einzige internationale Flughafen ist...), und habe bei der Gelegenheit gleich noch zwei deutsche Mädels mit nach Banff genommen, die Kai natürlich im Flugzeug kennen gelernt hat. Als hätte ich geahnt, dass ich ein großes Auto mit großem Kofferraum brauchen würde! Abgesehen von dem üblichen Verfahren (können die in einer Baustelle kein Schild aufstellen, wo man lang fahren muss????) ging das auch erstaunlich gut, Parkgebühren habe ich auch keine bezahlt (die ersten 30 Minuten im Parkhaus sind frei - da fährt man halt wieder raus und rein, wenn man länger warten muss *g*), und auf der Rückfahrt habe ich mir dann auch gleich noch erklären lassen, wie man einen Tempomat benutzt. Da hat sich der Tag doch schon gelohnt, wieder was gelernt. ;-)

Am Mittwoch dann gleich los - muss man doch ausnutzen, wenn man schon mal ein Auto hat - und auf den Weg gemacht nach Jasper; vorher natürlich die unvermeidliche Kaffeepause bei Tim Hortons (das war noch in Banff), und nach ca. 50km der erste Stop in Lake Louise. Leider kann man im Winter eher nicht so gut sehen, wie großartig der See tatsächlich aussieht, aber er ist berühmt für seine intensiv-blaue Farbe - im Winter gibt es dafür Schneeschuh-Wanderungen auf dem See und Ski-Langlauf um den See herum, und natürlich das unvermeidliche Schlittschuhlaufen und Hockeyspielen; außerdem wird jedes Jahr im Februar ein Eisskulpturen-Festival veranstaltet, für das wir aber leider zu spät waren und nur noch Reste begutachten konnten...

Eis-Schloss auf dem Lake Louise
Nach einem interessierten Rundblick im angrenzenden Hotel (Fairmont Lake Lousie, ein riesiger Kasten direkt am See, und ein verdammt teurer noch dazu!) und in der gleichnamigen Siedlung (die noch nicht mal den Namen Dorf verdient hat - eine Tankstelle, eine "Mall", und noch zwei Hotels - ach ja, und ein Parkplatz....) dann wieder auf den Highway: wobei der Name "Highway" für den Highway 93, der von Lake Louise nach Jasper führt, auch wieder eine Übertreibung ist, stellte sich das doch als ziemlich schmale Straße ohne Seitenbegrenzung, dafür aber mit viel Schnee und Eis auf der Fahrbahn heraus. Naja, egal, sind ja nur 230km bis nach Jasper... ohne Stadt, Tankstelle oder sonstige Zeichen menschlicher Besiedlung unterwegs, quer durch zwei Nationalparks und vorbei an einer ganzen Reihe ziemlich beeindruckender Gletscher, Seen und Berge! Leider sind die Seen im Winter nicht so richtig faszinierend, da man ja nur Schnee sieht und die coolen See-Farben (von intensiv-blau bis zu grün) nur im Sommer zu sehen sind. Und das Columbia-Icefield, die größte Attraktion auf dem Weg, ist im Winter (von Oktober bis Mai) dann mal gleich ganz geschlossen. Unglaublich, aber trotz der ganzen Ski-Gebiete ist hier ernsthaft im Sommer Hochsaison! Wenigstens konnten wir aus der Entfernung Photos machen, reichen die Gletscher doch teilweise tatsächlich bis fast an die Strasse.... :-) Und alles nur Eis zwischen den Gipfeln! ;-)

Athabasca-Glacier - Columbia Icefield

Irgendwann gegen sechs sind wir dann auch endlich angekommen (sechs Stunden für knapp 300km, kein schlechter Schnitt...) und haben in unserem eigentlich viel zu teuren Hotel eingecheckt; die Maligne Lodge hatte eher was von einem Motel, war aber nach der örtlichen Jugendherberge mit einem gemütlichen 42-Bett-Schlafsaal die günstigste Alternative. Ist halt ne kleine Stadt - Angebot und Nachfrage... Wenigstens waren die Burger im Pub lecker, und gutes Bier gab´s auch.  Ach ja, und Kabelfernsehen und ne Kaffeemaschine im Hotelzimmer.... *grins*

....Fortsetzung folgt....

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