Kaum zurück in Deutschland, schon
wieder weg aus Deutschland.... Da ist wohl irgendwie mein Blog ein
wenig auf der Strecke geblieben... Könnte natürlich auch daran
gelegen haben, dass ich leider die meiste Zeit keinen Internet-Zugang
hatte. Erstaunlich, wie sehr man sich daran gewöhnen kann, immer und
überall kostenlos (!) online zu gehen! ;-)
Nun ja, jetzt bin ich also in Schweden.
Genauer: in meinem eigenen kleinen Apartment in Malmö; 21m² mit
Balkon nur für mich alleine – Bett, Dusche, Küchenzeile, was will
man mehr. Leider hat das ganze zweieinhalb Haken; nicht nur, dass ich
relativ weit entfernt bin von der Innenstadt (in einem Stadtteil mit
höchstens mittelmäßiger Reputation, wobei das nur der halbe Haken
ist), mein Mini-Apartment gehört der Uni und ist somit 1. nicht
gerade preiswert, und 2. muss ich spätestens nächstes Jahr im Juli
wieder ausziehen, um Platz für einen neuen Erstsemester-Studenten zu
schaffen... Egal, wenigstens habe ich erst mal eine Bleibe, und es
dürfte jetzt, wo ich vor Ort bin, auch deutlich einfacher sein,
etwas Neues zu finden. So weit die Hoffnung. :-)
Blick nach draußen von meinem Schreibtisch aus.... |
Offizieller Semesterstart ist
eigentlich erst am Montag, aber da in Schweden alles etwas anders ist
als in Deutschland, hatten wir in den letzten beiden Wochen bereits
allerhand Programmpunkte: International Arrival Day am 21.08.
(hauptsächlich organisatorischer Kram, inklusive Mietvertrag
unterschreiben und Wohnungsschlüssel in Empfang nehmen, mit
anschließendem Shuttle-Service nach Malmö), allgemeine Introduction
weeks von der Uni für alle neuen internationalen Studenten
(inklusive einer Welcome Party, die leider schon ausverkauft war, als
ich nach einer etwas anders als geplant verlaufenen Bahnfahrt endlich
in Lund angekommen bin, und allen möglichen anderen Events – von
Info-Meetings über Sightseeing bis zu Trips zu IKEA...), mehrere
Treffen mit meiner Mentoren-Gruppe (die durch soziale Events
sicher stellen sollen, dass man sich gut im fremden Land einlebt),
und nicht zu vergessen die Introduction Week des von mir
ausgewählten Studienprogrammes: Master´s Programme in Public
Health.... Da gab es dann schon mal einen Blick auf die einzelnen
Kurse und die Lehrer, viele wichtige Informationen, und
selbstverständlich auch die Gelegenheit zum gegenseitigen
Beschnuppern; und gestern Abend einen ersten Einblick ins Nachtleben
von Malmö, inklusive meiner ersten Versuche, Salsa zu tanzen. (Keine
besonders erfolgreichen, sei an dieser Stelle angemerkt – aber Spaß
hats gemacht...) Ach ja, und eine Karte für die Bibliothek konnte
ich auch schon ergattern.... ;-)
Mein Eindruck bisher: die Uni ist
top-ausgestattet, alles ist hervorragend organisiert, und aufgrund
der bunten Mischung unterschiedlichster Menschen im Kurs werden die
nächsten zwei Jahre nicht nur sehr lehrreich, sondern vermutlich
auch ziemlich interessant. Mit viel Platz für socializing....
*grins* Ach ja, und Schweden gehört natürlich zu Skandinavien, was
in einer für mich eher ungewohnten Form der Kommunikation zwischen
Lehrern und Schülern resultiert: jeder ist immer für jeden
ansprechbar, und statt wichtiger Titel wird üblicherweise nur der
Vorname benutzt. Und als Student hat man hier jede Menge Gelegenheit,
seine Meinung kund zu tun und sich zu involvieren – und man wird
sogar gehört und ernst genommen.... Wie cool ist das denn... :-)
Aufgrund der ganzen geplanten
Aktivitäten hatte ich bis jetzt leider wenig Gelegenheit, meinen
Blog zu schreiben, aber das wird hoffentlich wieder besser;
spätestens dann, wenn ich in meinem Zimmer endlich Internet habe
(bis jetzt muss ich dafür in den Aufenthaltsraum im Nebengebäude –
eigentlich nicht wirklich schlimm, aber lästig...). Kann aber noch
was dauern, musste erst ein Modem bestellen; mal sehen, ob ich auch
tatsächlich eines bekomme, obwohl ich keine schwedische
Personen-Nummer angeben konnte. Die braucht man hier für so ziemlich
alles: um ein Konto zu eröffnen, einen kostenlosen
Schwedisch-für-Immigranten-Kurs zu machen, sogar, um die Monatskarte
für den Bus registrieren zu lassen.... Seltsam.... In Deutschland
würde dieser exzessive Gebrauch der Sozialversicherungsnummer zu
einem Aufschrei der Entrüstung führen: da käme sicherlich schnell
der Verweis auf Datenschutz! Egal, andere Länder, andere Sitten; und
bald habe ich hoffentlich auch so eine Nummer, dann kann ich
offiziell ein Mitglied der schwedischen Gesellschaft werden. ;-)
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