Tag Fünf fing dann mit einem
interessanten Blick vom Schiff aus an: da wo abends noch Wasser
gewesen ist, erhob sich plötzlich eine massive Felswand. Fühlt sich
schon irgendwie merkwürdig an, wenn plötzlich auf beiden Seiten des
Schiffes Berge aufragen! Zudem zeigte sich das Wetter von seiner
schlechtesten, allerdings auch Alaska-typischten Seite: es war
reichlich bedeckt und immer mal wieder am Regnen. Ach ja, und
ziemlich frisch war es auch – aber inzwischen waren wir ja auch
schon ziemlich weit nördlich, hatten wir es doch über Nacht bis
nach Juneau geschafft.
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Juneau mit Berg, vom Schiff aus gesehen |
Juneau ist nicht nur eine relativ
kleine Stadt mit überwiegend schlechtem Wetter, sondern auch die
einzige Hauptstadt einer amerikanischen Provinz, die sich nicht auf
dem Landweg erreichen lässt; zwar gibt es ein paar Straßen, die
sogar aus der Stadt herausführen, aber die hören dann alle irgendwo
mitten im Nirgendwo einfach auf... Statt dessen muss man mit einem
Schiff oder dem Flugzeug anreisen, was vermutlich dazu führt, dass
Juneau nicht gerade zu den Top-Zielen des internationalen Tourismus
zählt. Könnte allerdings auch daran liegen, dass die Stadt selber
ziemlich langweilig ist: die obligatorischen bunten Holzhäuschen vor
grandioser Kulisse, zwei Straßen mit Geschäften und Kneipen, und
eine Gondel zur nächstgelegenen Bergspitze – da haben wir einfach
die berühmteste Kneipe der Stadt getestet... irgendwie musste man ja
den Regen aussitzen.... ;-)
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- ohne Worte - |
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Downtown Juneau |
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Wild-West-Bar mitten in Anchorage |
Glücklicherweise konnten wir uns dann
lange genug mit dem heimischen Bier beschäftigen, dass das Wetter
Zeit hatte, besser zu werden – prima, da lohnte es sich doch dann
glatt, eine der angebotenen Bustouren zu buchen und sich zum nächsten
Gletscher fahren zu lassen, der praktischerweise nur einige Kilometer
außerhalb der Stadt liegt. So ein Gletscher aus der Nähe ist schon
extrem beeindruckend; und um das Ganze dann perfekt zu machen, hat
der Kulissenschieber wieder mal Überstunden gemacht und uns ganz
viele total tolle Wolkenformationen organisiert! :-) (Die Farben in
den Photos sind übrigens echt und nicht nachbearbeitet!!!)
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Mendenhall-Glacier |
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....und gutes Wetter gab es dann auch noch! |
Nach einem kleinen Spaziergang durch
den Wald und einer ersten Begegnung mit Stachelschweinen in ihrer
natürlichen Umgebung ging es dann schon wieder zurück aufs Schiff;
der nächste Stop am Tag darauf war dann Skagway, eine weitere
Ansammlung kleiner bunter Holzhäuschen am Berg. Der Ort hat zwar nur
wenige Tausend Einwohner (im Winter sogar nur wenige hundert), aber
dafür eine Disneyworld-ähnliche Wildwest-Aufmachung und einen
internationalen Flughafen (man kann von da aus nach Whitehorse
fliegen – das ist zwar nicht weit, liegt aber in Kanada). Und
außerdem kann man Ausflüge in die Umgebung buchen, für die man
auch einen Reisepass dabei haben muss... So was haben wir dann sogar
gemacht und sind mit einem kleinen Bus und einer doch recht
eigenwilligen Mischung Menschen ungefähr zwanzig Kilometer den Berg
raufgefahren: über den White Pass zurück nach Kanada. Da gab es
dann viel Schnee, wenig Sicht und praktisch keine Bäume mehr, aber
auf dem Rückweg ein „Willkommen in Alaska“-Schild und eine
unglaublich schnelle Wieder-Einreise in die USA. *grins*
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huch, verlaufen - ich bin im Auenland gelandet... ;-) |
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gestatten: Porcupine! |
Beenden mussten wir den Tag natürlich
im örtlichen Brauhaus, um gleich noch mal die dort gebrauten
Spezialitäten zu testen. Soll ja keiner sagen können, wir hätten
uns nicht um die lokale Wirtschaft gekümmert. ;-)
Abfahrt war dann relativ früh, damit
wir auf dem langen Weg zum Ziel der Reise noch Zeit hatten, einen
Abstecher zum Hubbard Glacier zu machen, der mehr oder weniger auf
dem Weg liegt; und für den Anblick dieses Gletschers, an den wir mit
dem Schiff unglaublich dicht heran fahren konnten, hat sich auf jeden
Fall das Frühstück-auf-später-Verschieben gelohnt! (Wann kann man
schließlich schon mal die Geburt von Eisbergen beobachten???) Leider
war der Rest des Tages dann wieder mal stärkerer Seegang angesagt,
da wir zurück aufs offene Meer raus sind um Kurs zu nehmen auf
Seward – uninterssant wie noch was, aber nun mal Endpunkt der
Kreuzfahrt. Wenigstens mussten wir nur acht Stunden Zeit totschlagen,
bis endlich der Zug Richtung Anchorage abfuhr... Gut nur, dass es zum
einen ein nettes Cafe mit kostenlosem WiFi und zum anderen einen
Supermarkt mit angeschlossenem Liquor Store gab, da verging die Zeit
fast wie im Fluge. ;-)
Die anschließenden vier Stunden
Zugfahrt hätten dann von mir aus auch noch länger dauern können,
bei der Kulisse, die sich uns bot; Berge, Flüsse, Seen, Wälder,
Schnee, Bären, Elche, Adler, und natürlich ein
nicht-enden-wollender, oberkitschiger Sonnenuntergang – eben so,
wie man sich Alaska vorstellt! Aber da selbstverständlich die
großartigsten Augenblicke nur für einen selbst sind, habe ich weder
den Schwarzbären noch den Bald Eagle brauchbar im Bild festhalten
können. Da müsst ihr mir schon glauben, dass ich die gesehen
habe.... :-)
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Hubbard-Glacier |
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so werden Eisberge gemacht! |
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großes Schiff vor noch größerem Eisklotz.... |
Noch einige abschließende Worte zu
Anchorage: wieder mal eine großartige Kulisse, aber die Stadt selber
ist deswegen noch nicht zwangsläufig auch eine Reise wert. Nett
angelegte Parks und Trails, ein paar nette Häuser, und ein fast zwei
Stunden dauernder Sonnenuntergang können leider die übrigen Details
einer grauen, amerikanischen Stadt mittlerer Größe und vor allem
das fürchterliche Wetter nicht wettmachen... Aber die vier
Jahreszeiten in Alaska sind ja auch nicht ohne Grund almost winter,
winter, still winter and road constuction!
Seit wann leben Stachelschweine auf Bäumen? Oder hattest du den schicken Hut auf, daß das arme Schwein vor Schreck auf den Baum geflohen ist ;-)?
AntwortenLöschenDie Eisberge und die Natur sind schon sehr beeindruckend!
Viele Grüße ins nasse und kalte Alaska (naß und kalt ist es hier im Moment aber auch :-( )
Kristin
Kulissenschieber! HaHa! Wie konnte ich das schon fast vergessen haben?! Genial!
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