Nachdem ich Weihnachten
2013 mal wieder in heimischen Gefilden verbracht habe, durfte ich Silvester in
Malmö feiern – allerdings kann ich mich irgendwie nicht mehr so recht erinnern,
warum. Könnte möglicherweise an den Preisen für die Zugtickets gelegen haben;
bedauerlicherweise sind Bahnfahrten ja plötzlich teurer, wenn ein Feiertag in
Sichtweite ist…. Wenigstens konnte ich eine Leidensgenossin aus meinem Public
Health Kurs davon überzeugen, dass ein gemeinsamer Drink in meiner einladenden
Küche genau das Richtige ist, um freudig dem neuen Jahr zu begegnen. Alkohol
hatte ich in weiser Voraussicht günstig im Voraus erstanden und importiert…. J
Ende Januar war es dann endlich
soweit, dass ich mit meiner Public Health Abschluss-Arbeit anfangen durfte; da aber der
Abgabetermin erst im Mai war und ich außerdem überhaupt nicht eingesehen habe,
mich so lange damit aufzuhalten, habe ich erst mal… kontempliert. Darüber
nachgedacht, was ich schreiben könnte. Mir schon mal ausgemalt, wie es wäre,
endlich fertig zu sein. Also mit anderen Worten: nix getan…. Alles wie immer
halt. ;-) Immerhin hatte ich dieses Mal mehr oder weniger gute Ausreden für
meine Aufschieberitis: warten auf einen Termin bei meinem Supervisor. Warten
auf eine Rückmeldung von der WHO bezüglich der Daten, die ich benutzen wollte.
Warten auf das endgültige OK für mein Thema, die Daten und meine Methodik. Und
so weiter. Alles nur Ausreden, ist klar – aber warum hätte ich total motiviert
mit irgendwas anfangen sollen nur um zu riskieren, dass ich alles verwerfen und
wieder von vorne anfangen muss? Macht doch gar keinen Sinn. Außerdem, surprise,
surprise: während ich so vor mich hin wartete, habe ich doch tatsächlich
kurzfristig das Angebot erhalten, für die WHO einen dringenden Bericht fertig
zu schreiben. Gegen Bezahlung, zur Abwechslung…. Da sagt man doch nicht nein –
auch wenn ich eher nicht so in dem Thema drin war (egal, dafür weiß ich immerhin
jetzt Bescheid über Tuberkulose in Europa). Dass dieses Projekt Vorrang hatte
vor meiner Master Thesis versteht sich von selbst. ;-)
Die Thesis habe ich also
schlussendlich innerhalb von vier Wochen abgehakt: Planung, Datenanalyse und
Schreiben inklusive – gut nur, dass ich so gut wie keine Änderungen an meinem ersten
Entwurf vornehmen musste. Mein Supervisor wollte eigentlich nur, dass ich meine
Graphiken etwas umändere, was natürlich daran liegen könnte, dass ich 1)
eigentlich keinen Kontakt mit ihm hatte abgesehen von dem ersten
Kick-off-Meeting, und ich 2) nur eine einzige, fertige Version an ihn gemailt
habe. Alle vorgeschlagenen Änderungen habe ich also natürlich sofort erledigt
und mein Machwerk spontan abgegeben, vier Wochen vor dem Abgabeschluss; hat
sich irgendwie seltsam angefühlt – als hätte ich Zeit verschwendet… *grins* Vielleicht hätte ich mir noch Zeit nehmen
sollen, meine Titel etwas zu kürzen; „fasse dich kurz“ war da irgendwie nicht
mein Motto…. *lol*….
Danach musste ich nur
noch im Juni meine Arbeit verteidigen, und schwupps, schon war ich fertig –
bestanden, Master Urkunde per Post erhalten, Kapitel abgeschlossen.
Die Thesis-Präsentationen
fand ich übrigens ziemlich seltsam: ein anderer Student präsentiert und
kritisiert die eigene Arbeit… Theoretisch (mit etwas Glück) ergibt das eine
interessante, konstruktive Diskussion über jede Thesis; in meinem Fall
natürlich nicht. Manche Studenten nutzen offensichtlich die Gelegenheit, munter
über fremde Arbeiten herzuziehen…. Naja, immerhin sind die nicht für die
Notenvergabe zuständig. Genau genommen haben wir eigentlich gar keine Note
bekommen. Bestanden/nicht bestanden reichte offensichtlich völlig aus, um der
unterschiedlichen Qualität der eingereichten Artikel gerecht zu werden. Hmpf.
Ähnliche Erfahrungen habe
ich dann übrigens auch mit meiner zweiten Thesis gemacht: Prokrastination auf
extrem hohen Niveau, keine nennenswerte Betreuung durch die Uni, und ein
merkwürdig anmutendes Thesis-Präsentations-Seminar… Der Zeitraum für die
Verfassung der Arbeit war offiziell von März bis Mai, aber da ich ja schon mit
einer anderen Thesis beschäftigt war (*hüstel*), habe ich mit dieser Arbeit
eigentlich erst Ende Juni angefangen und mein fertiges Werk Anfang August eingereicht
– vorausschauender Weise habe ich mich natürlich bereits im März erkundigt, ob
es einen zweiten (Nachreich-)Termin für das Ding gibt. Gab es. J War natürlich wieder mal eine blöde Idee, das
Thesis-Schreiben auf den Sommer zu verlegen: Sommer.in.Schweden…. das heißt, da
ist kein Mensch da. Keiner arbeitet, alle haben Urlaub. Mein Supervisor leider
auch. Ergo: kein feedback. Egal: habe ich halt meine erste (Roh-)Version als
finales Produkt eingereicht; hat zum Bestehen locker gereicht… Und da wir bei
dem Präsentations-Seminar Ende August nur zu zweit waren, war massenhaft Zeit,
unsere beiden Arbeiten intensiv mit dem Prüfer zu besprechen. Das war unterm
Strich ein sehr interessanter Vormittag, auch wenn ich es irgendwie merkwürdig
fand, eine Präsentation für genau zwei Leute zu halten – den Verfasser der
Thesis und den Prüfer…. Wie dem auch sei – bestanden, Kapitel abgehakt. Obwohl
ich in diesem Fall noch darauf warte, dass mir die Uni endlich meine Master
Urkunde per Post zustellt. J
War sonst noch was? Nö,
ich glaube nicht. So gut wie keine Vorlesungen mehr, nur noch eine Klausur, und
der Rest war – verbreitet Langeweile. Gefüllt mit recht viel Jogging und Binge-watching
von Fernsehserien. Danke, Netflix. ;-)
Vorrübergehend wieder im
Hotel Mama eingefallen bin ich bereits am 16.Juli (das letzte Mal mit der Bahn,
yay!), nachdem ich allerdings die meisten meiner Sachen schon einige Tage
vorher in einer ziemlich bescheuerten spontan-Aktion mittels eines Leihwagens
zurück nach Deutschland gekarrt hatte; wie gut, dass ich inzwischen ein
Vollprofi bin was Kofferraum-Tetris angeht, so hat fast alles (inklusive
Fahrrad, aber exklusive Bett – das habe ich kurzfristig noch über Facebook
verkauft…) in einem Ford Focus Platz gefunden… Danach stand in der Wohnung nur
noch ein Küchentisch mit zwei Stühlen und eine Luftmatratze; die Stühle habe
ich an meinem letzten Tag vor Ort verschenkt, und der Rest passte in das
Mini-Auto meiner Mutter, mit dem ich noch mal für drei Tage zurück nach Malmö
gefahren bin – hauptsächlich natürlich, um meine Thesis zu präsentieren. Offiziell
ausgezogen aus meiner Wohnung in Malmö bin ich schließlich am 30. August;
Inspektion, Schlüsselabgabe, rein ins Auto und nichts wie nach Hause. Hej då, Schweden. J
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