Dienstag, 2. Juni 2015

Ich lebe noch!

Nur mal so zur Info – ich lebe tatsächlich noch…. J Blog-Schreiben hat sich irgendwie nicht ergeben…. ;-)

An dieser Stelle also jetzt endlich mal wieder ein kurzes update: Ziemlich beschäftigt. Viel zu tun. Wetter geht gar nicht. Wieder mal umgezogen. *wer hätte das gedacht*

Nachdem ich in der Tat so ziemlich rechtzeitig meine Literaturübersicht fertig gestellt und eingereicht habe (den genauen Termin für die Abgabe habe ich dummerweise erst eine Woche NACH Ablauf der deadline bekommen – ein Hoch auf das prima funktionierende administrative Computer-System), bin ich im Moment dabei, meinen offiziellen Zwischenbericht für die Uni zu schreiben. Macht total Sinn, nach 9 Monaten (in Worten: NEUN) eine Zusammenfassung des Projekts schreiben zu müssen, inlusive Resultate und Diskussion. Resultate? Eh…. Nein. Woher auch. Die Daten, die ich auswerten soll, habe ich erst seit April, mehr oder weniger; und seitdem arbeite ich an einem eher grundlegenden Problem – was genau mache ich eigentlich hier? Surprise – ich darf mich mit einer mir vorher völlig unbekannten Computersoftware rumärgern…. Ich werd’ hier noch zum Nerd. ;-) Naja, den Bericht habe ich immerhin fast fertig (positive formuliert), und der Rest wird schon. Alles wir gut. *grins*

Nächste Woche fahre ich erst mal für zwei Tage nach Manchester, da darf ich bei einem PhD-Symposium erstmals mein Projekt präsentieren. Bin sehr gespannt, wie das wird! Das Forschungsinstitut, das (unter anderem) meine Arbeit mitfinanziert, hat alle affiliierten Studenten eingeladen – da geht’s dann aber wohl eher um Netzwerken, man ist ja schliesslich unter sich… J Und die nächste Konferenz ist auch schon gebucht, St. Andrews im August. Da werde ich allerdings vermutlich keine Präsentation halten müssen – eh, dürfen. Ein Abstract habe ich zwar eingereicht (mein supervisor hielt das für ne gute Idee), aber da kommen dann auch richtige Wissenschaftler. Ich tue ja nur so als ob…

Glücklicherweise ist hier aber nicht alles immer nur Arbeit. Nicht, dass ich jemals in irgendeiner Weise Gefahr laufen würde, mich zu überarbeiten – ihr kennt mich ja… ;-) Ins Kino habe ich es schon einige Male geschafft, und sogar im Theater war ich schon. Hamlet! Bin ja schliesslich ein Bildungsbürger (oder so).  *kicher* Nicht zu vergessen die Highlights jedes gesellschaftlichen Kalenders: Life-Konzerte. Echo and the Bunnymen, Placebo, und Covenant. (Bis jetzt.) J

In der Zwischenzeit war ich auch mal kurz wieder Mitglied in einem Fitnes-Studio. Ich bin sogar ab und zu mal da gewesen. ;-) Allerdings habe ich nach vier Monaten wieder gekündigt (erfreulicherweise hatte ich keinen festen Vertrag, sondern habe immer monatlich im Voraus bezahlt) – mit gutem Grund sogar: ich bin (Ueberraschung!) mal wieder umgezogen…. Meine neue Wohnung ist tatsächlich genau das: meins. Alles meins. Ganz alleine. Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche, Bad. Nur für mich. J Kann ich mir zwar eigentlich nicht wirklich leisten, aber wenigstens habe ich meine Ruhe. Nix gegen meine Ex-Mitbewohnerin, aber ihr Rede-Level entspricht eher nicht meinem Zuhör-level… Ausserdem habe ich jetzt einen Park direkt vorm Fenster, da macht das Rausgucken deutlich mehr Spass als vorher. Auch wenn es da draussen eigentlich immer nur regnet – das mit dem “das Wetter ist hier besser als befürchtet” nehme ich hiermit offiziell zurück. Es ist deutlich schlechter. Deutlich schlechter als befürchtet, und sogar deutlich schlechter als in Malmö. Wer hätte gedacht, dass das möglich ist. Naja, Jahreszeiten werden eh überbewertet, ein extrem langer, ausgedehnter November tut’s ja schliesslich auch. Die anderen Monate sind hier offensichtlich assimiliert worden; das Wetter hat sich seit letzten November eigentlich nicht merklich geändert. Ist immer 8 -10 Grad, wolkig, winding, und regnerisch. Ok, die Tage sind länger. Nicht, dass das irgendwas ändern würde… Die Idee, mir meinen nächsten Job auf Hawaii zu suchen, gefällt mir immer besser.

Bilder folgen demnächst: von meiner neuen Wohnung, und auch von dem Ausflug in die Highlands letzte Woche. Wie gut, wenn man einen kleinen Bruder hat, den man überall mit hin schleppen kann. ;-)

Samstag, 18. Oktober 2014

Einzug! Stadtbummel! Kaufrausch!

So, nun bin ich also auch ganz offiziell so was wie angekommen - inzwischen habe ich unter anderem geschafft, in meine erste Wohnung hier einzuziehen (wird vermutlich nicht die letzte bleiben, so wie ich mich kenne *grins*); fühlt sich schon mal ganz gut an, wenigstens eine offizielle Adresse angeben zu können. Obwohl, wie offiziell das hier jetzt so wirklich ist, weiß ich gar nicht; immerhin wohne ich nur zur Untermiete (könnte man als WG bezeichnen - eigenes Schlafzimmer, aber Wohnzimmer/Küche teile ich mir mit meiner Vermieterin), und eine Mietvertrag habe ich auch nicht... (Ich glaube, ich sollte mich noch mal erkundigen, ob ich mich nicht doch hier irgendwo anmelden muss. Bei der Gemeinde oder so, aus steuerlichen Gründen....) Wenigstens musste ich keine Kaution bezahlen. ;-) (Dafür werde ich wohl noch mal putzenderweise Hand anlegen müssen, wenn ich alleine bin - mein Zimmer und das Bad habe ich schon im Griff, aber die Küche bedarf noch einiger Arbeit - ist aber wohl doch eher unhöflich, alle Schränke von innen und außen gründlich zu putzen, während die Wohnungsinhaberin daneben steht....)

Wie auf den Bildern leicht zu erkennen, hat meine Mitbewohnerin ein Faible für die Farbe Lila. Und sie mag IKEA Möbel. ;-) .... Mein kleines. sauberes, lila Reich. :-)

mein Schlafzimmer, Blick von der Tür zum Fenster
Blick vom Fenster zur Tür

Die Wohnung ist insgesamt relativ groß und modern, in einem konvertierten historischen Gebäude; das mit der Sanierung hat aber offensichtlich nur so halb funktioniert, das Gebäude ist nämlich von innen einigermaßen marode und verwohnt und außerdem durch den Umbau verdammt unübersichtlich geraten - hat mich zwei Wochen gedauert, unseren Briefkasten zu finden.... Aber von außen sieht es immer noch ziemlich beeindruckend aus; leider liegt unsere Wohnung innen im Gebäude, so daß wir einen netten Ausblick in den Innenhof haben. :-D

....und von außen :-)

Abgesehen davon, dass ich natürlich wieder im Prokrastionations-Modus bin was die Uni angeht (erste deadline: literature review in drei Monaten... ach nee, sind ja nur noch gut zwei übrig...), habe ich eigentlich in den letzten zwei Wochen einiges geschafft: mich bei einem Hausarzt angemeldet (jetzt habe ich eine NHS-Nummer und kann endlich meine viel zu teure private deutsche Krankenkassenmitgliedschaft kündigen, die mich schon seit Jahren total nervt!), meinen Supervisor und einige Kollegen getroffen, ein Bankkonto eröffnet (jaja, das hat am Ende tatsächlich geklappt - wenn auch mit einigen Schwierigkeiten...), einen Bibliotheksausweis für die Bücherei der University of Glasgow organisiert, überraschend einen spontan-Kaufrausch bei Primark überlebt (Klamottenmassen! Menschenmassen! Hilfe!), und sogar einen Handy-Vertrag abgeschlossen - eigentlich wollte ich ja wieder eine Prepaid-Variante, aber der Vertrag ist irgendwie viel praktischer, und zudem irgendwie auch noch günstiger. Gefühlt zumindest. Und außerdem habe ich jetzt auch endlich ein Smartphone! Juhu! :-D

WhatsApp habe ich schon installiert, nur so zur Info. ;-)

Ach so, und außerdem bin ich natürlich fleißig meinem Lieblings-Hobby nachgegangen: Kundenkarten einsammeln. *lol*

... more to come... ;-)

Glasgow als Stadt gefällt mir übrigens soweit ganz gut, und das Wetter ist auch deutlich besser als sein Ruf. Bilder folgen. :-)


Dienstag, 30. September 2014

Eine Insel!

Da bin ich nun also tatsächlich endlich mal auf einer Insel gelandet - zwar weder einsam noch tropisch, aber irgendwas ist ja immer... ;-) Auf jeden Fall wohne ich jetzt erst mal für die nächsten drei Jahre in Glasgow, Schottland (sofern nicht irgendwelche unvorhergesehenen Katastrophen passieren, die ich zwar eigentlich nicht erwarte, aber auf die ich - wenn man mal so meinen Hang zu Katastrophen aller Art berücksichtigt - im Prinzip immer vorbereitet bin); mal sehen, wie es mir hier so gefällt!

Der Start hat sich leider bisher als recht holprig erwiesen; die Anreise war gefühlt erstaunlich unorganisiert, seit etwas über einer Woche habe ich die erste Erkältung seit einer halben Ewigkeit, und die Britische Bürokratie hat mir schon die ersten Steine in den Weg geworfen - alles wie immer also.

Geflogen bin ich am 19. September von Bremen aus - mit Ryan Air. Abgesehen von der Tatsache, dass 15 kg teuer zum billigen Ticket dazu gekauftes Gepäck verdammt wenig sind wenn man plant, für einen längeren Zeitraum irgendwohin zu reisen, war die Organisation am Flughafen.... ungewöhnlich... Der eigene Terminal, den Ryan Air am doch eher übersichtlichen Bremer Flughafen sein eigen nennt, mutet doch sehr wie ein Provisorium an (auf jeden Fall ist er, zumindest von innen, optisch deutlich vom restlichen Flughafen zu unterscheiden); um zum Flugzeug zu gelangen, muss man zu Fuß über das Rollfeld latschen; und Fluggäste in irgendeiner Form geordnet abzufertigen wird offensichtlich total überschätzt.... Im Flieger selber habe ich mich zuerst extrem darüber gefreut, dass ich so wahnsinnig kurze Beine habe (alle anderen haben mich vermutlich sehr beneidet und die Flugzeughersteller und deren Betreiber verflucht), und mich dann gewundert - einmal darüber, dass seltsamerweise fast das gesamte Bordpersonal männlich war, und dann darüber, das die arme weibliche Flugbegleitung im Gegensatz zu ihren sehr adrett und seriös gekleideten männlichen Kollegen eine unfassbar hässliche und unvorteilhafte Uniform tragen musste (man denke an die Farben: gelb und blau. Nicht schön. Überhaupt nicht schön. Und, ganz ehrlich, auch überhaupt nicht seriös.) Erstaunlicherweise sind wir pünktlich in Edinburgh gelandet, obwohl wir fast 45 Minuten später abgeflogen sind als ursprünglich angegeben. Vielleicht waren die Verzögerungen bei der Ausweiskontrolle und dem Einsteigen von vornherein eingeplant...? (Ich bin tatsächlich nach Edinburgh geflogen, nicht direkt nach Glasgow, weil das Flugticket viel billiger war - und der direkte Expressbus braucht nur eine knappe Stunde für den Rest der Strecke....)

Vom zentralen Busbahnhof in Glasow bin ich dann per pedes mit meinem überdimensionierten Gepäck quer durch die Innenstadt bis zu meinem Hostel gelaufen; hätte ich den direkten Weg genommen anstatt zahlreiche unkoordinierte Abstecher zu machen (Stadtpläne werden überbewertet), dann wäre der Weg auch nicht mal besonders weit gewesen... Naja, so ein wenig Sighteeing unterwegs schadet ja nicht, und am Ende bin ich ja auch heile angekommen. :-) Das Hostel hat sich dann allerdings als relative Katastrophe herausgestellt: zwar ist die Lage prima - strategisch günstig, direkt am Fluß und nur wenige Gehminuten von der Innenstadt entfernt -, aber die Küche war eher minimalistisch ausgestattet (wer braucht schon Besteck), das WLAN hat jeden Nutzer immer nach 15 Minuten aus dem Netz geworfen, und das mit dem Putzen sollten die auch noch mal üben. Wie gut, dass ich da nur für eine Woche war. Obwohl sich so eine Woche manchmal ganz schön lang anfühlen kann.... Wenigstens habe ich mich mit einigen der anderen Gäste aus meinem Zimmer ganz prima unterhalten; eine davon habe ich zufällig im Kino getroffen, als ich mir "A most wanted man" angeguckt habe, woraufhin wir spontan in einen Pub sind, um Bier zu trinken; und von zwei Mädels, die auch für eine Weile hier in Glasgow bleiben werden, habe ich immerhin die Kontaktdaten. Ist doch schon mal ein Anfang.

Abgesehen von meinem Ausflug ins Kino habe ich es bisher irgendwie nur geschafft, zu Fuß weite Teile der Innenstadt zu erkunden; aber immerhin habe ich auch schon ein Museum besucht - eigentlich bin ich da nur rein, weil ich in dem Park unterwegs war, in dem das Ding steht, und ich ein Klo gesucht habe... (war aber trotzdem gut, und außerdem kostenlos) ;-) Eines kann ich jetzt schon sagen: alt/neu, klassisch/modern, exklusiv/heruntergekommen steht hier für Gewöhnlich eng nebeneinander.... Sobald ich meine Kamera nicht mehr mit mir auf Kriegsfuß steht, werde ich auch ein paar Bilder machen!

Ach ja, und was die Bürokratie hier angeht: Telefon und Bankkonto müssen wohl noch eine Weile warten - das ist alles nicht so einfach, offensichtlich. Was den Schweden ihre Personennummer ist, ist den Briten ihr Adressnachweis; nix kann man hier machen, wenn man keine aktuelle, lokale Adresse nachweisen kann. Pft... Wir arbeiten daran.


Mittwoch, 24. September 2014

Zwischenspiel: home, sweet home...

Wie vielleicht schon kurz angedeutet, habe ich diesen Sommer erstaunlich viel Zeit zu Hause verbracht – und damit meine ich ZU HAUSE zu Hause, wie in „Hotel Mama“… Tja, so was kann mitunter passieren; geplant war mein extensiver Aufenthalt in der alten Heimat allerdings so nicht. Egal.

Im Prinzip sah meine ursprüngliche Überlegung keinen ausufernden Heimaturlaub vor, wobei ich natürlich – wie üblich – in Wirklichkeit keinerlei konkrete Gedanken daran verschwendet habe, was ich denn bitte schön zwischen meinem Abschluß in Schweden und dem, was danach so kommen mag, tun (oder nicht tun) würde. Genau genommen hatte ich bis relativ kürzlich nicht mal einen Plan, was ich denn tatsächlich mit meinem neu erworbenen Wissen anstellen würde… Vorweg gesagt: ja, inzwischen gibt es einen Plan, den ich gerade in die Tat umzusetzen angefangen habe; und ja, dieser Plan (und alles darum herum) wird, mehr oder weniger, das Hauptthema zukünftiger Einträge. Dazu dann später mehr… ;-)

Wie auch immer, da ich schon seit geraumer Zeit relativ dringend das Bedürfnis verspürte, Schweden doch allstbaldigst (das ist, glaube ich, keine offizielles Wort, oder?) wieder verlassen zu wollen, hatte ich relativ spontan beschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen – und den Sommerurlaub in Skåne inklusive angedachter Ausflüge nach Göteborg oder Stockholm, der ja schon im letzten Jahr ausgefallen war (da kam ja das ungeplante Praktikum dazwischen…), gegen eine eher unüberlegte Umzug-mit-Leihwagen-Aktion und einen verlängerten Aufenthalt in Wildeshausen zu ersetzen. Auch schön.

Die Zeit zwischen dem 16. Juli (Ankunft aus Malmö mit der Bahn) und dem 19. September (Abreise nach Glasgow mittel dem Flugzeug) habe ich immerhin recht gut genutzt, finde ich: Geburtstage gefeiert, Bier getrunken, Freunde besucht, Bier getrunken, shoppen gegangen, Bier getrunken…*grins* Und auf einem Festival war ich auch. Logisch, war ja Sommer; und wenn ich eh schon in der Nähe bin (oder so), bietet es sich doch an, wenigstens einmal in der Sonne zu schmoren und dabei gute und/oder laute Musik zu genießen. Und natürlich (zu teures) Bier zu trinken. ;-) Karten für nächstes Jahr sind auch schon bestellt. (Für die, die nicht wissen, wovon ich hier spreche – Amphi-Festival in Köln. Immer wieder gerne. J) Offensichtlich gab es etwas Bier-trinken-Nachholbedarf, nach der langen Trockenzeit im Land des Systembolaget… ;-)

Und sonst? Bin ich regelmäßig laufen gewesen – ich finde es immer noch irritierend, daß mich dabei ständig wildfremde Menschen freundlich gegrüßt haben; warum machen die das bloß? – und habe viel zu viel schlechtes Fernsehen geguckt; furchtbar, dass man so unglaublich viel Zeit damit verschwendet, Schwachsinn zu schauen und sich dabei noch noch darüber zu ärgern, daß man sich diesen Schwachsinn ansieht, wenn so ein Apparat zufällig rumsteht. (Ich weiß schon, warum ich selber keinen Fernseher habe …) Ach ja, und ich habe mir die Haare abschneiden lassen. Schnipp, schnapp, ganz ab. Eigentlich wollte ich auch noch mal das niegelnagelneue Hallenbad in ausprobieren, aber das hat irgendwie nicht mehr geklappt (der Eröffnungstermin war leider erst am 14. September); genau so wenig wie ins Kino zu gehen – im Sommer läuft ja echt nur Schrott…. Immerhin war ich einige Male mit Kamera bewaffnet unterwegs. Und wer schon immer mal sehen wollte, wie so die Stadt aussieht, in der ich meine Jugend verschwendet habe – bitte schön. J

(evangelische) Kirche...

.., Marktplatz mit neuem (links) und altem (rechts) Rathaus...

...noch mal der Marktplatz....

... und der Stadtpark!


Und jetzt? Nach endlosen Bemühungen (hi hi hi) und unzähligen Bewerbungen (...vier...) habe ich irgendwann Anfang Juli eine Zusage von der University of Strathclyde (die ist in Glasgow) für eine Promotionsstelle bekommen – das heißt, ich darf die nächsten drei Jahre lustig vor mich hin forschen. Mal sehen, wie das so wird – ich werde euch auf dem Laufenden halten. ;-)

Montag, 22. September 2014

Was bisher geschah, part 2: Master, Master, und schüß

Nachdem ich Weihnachten 2013 mal wieder in heimischen Gefilden verbracht habe, durfte ich Silvester in Malmö feiern – allerdings kann ich mich irgendwie nicht mehr so recht erinnern, warum. Könnte möglicherweise an den Preisen für die Zugtickets gelegen haben; bedauerlicherweise sind Bahnfahrten ja plötzlich teurer, wenn ein Feiertag in Sichtweite ist…. Wenigstens konnte ich eine Leidensgenossin aus meinem Public Health Kurs davon überzeugen, dass ein gemeinsamer Drink in meiner einladenden Küche genau das Richtige ist, um freudig dem neuen Jahr zu begegnen. Alkohol hatte ich in weiser Voraussicht günstig im Voraus erstanden und importiert…. J

Ende Januar war es dann endlich soweit, dass ich mit meiner Public Health Abschluss-Arbeit anfangen durfte; da aber der Abgabetermin erst im Mai war und ich außerdem überhaupt nicht eingesehen habe, mich so lange damit aufzuhalten, habe ich erst mal… kontempliert. Darüber nachgedacht, was ich schreiben könnte. Mir schon mal ausgemalt, wie es wäre, endlich fertig zu sein. Also mit anderen Worten: nix getan…. Alles wie immer halt. ;-) Immerhin hatte ich dieses Mal mehr oder weniger gute Ausreden für meine Aufschieberitis: warten auf einen Termin bei meinem Supervisor. Warten auf eine Rückmeldung von der WHO bezüglich der Daten, die ich benutzen wollte. Warten auf das endgültige OK für mein Thema, die Daten und meine Methodik. Und so weiter. Alles nur Ausreden, ist klar – aber warum hätte ich total motiviert mit irgendwas anfangen sollen nur um zu riskieren, dass ich alles verwerfen und wieder von vorne anfangen muss? Macht doch gar keinen Sinn. Außerdem, surprise, surprise: während ich so vor mich hin wartete, habe ich doch tatsächlich kurzfristig das Angebot erhalten, für die WHO einen dringenden Bericht fertig zu schreiben. Gegen Bezahlung, zur Abwechslung…. Da sagt man doch nicht nein – auch wenn ich eher nicht so in dem Thema drin war (egal, dafür weiß ich immerhin jetzt Bescheid über Tuberkulose in Europa). Dass dieses Projekt Vorrang hatte vor meiner Master Thesis versteht sich von selbst. ;-)

Die Thesis habe ich also schlussendlich innerhalb von vier Wochen abgehakt: Planung, Datenanalyse und Schreiben inklusive – gut nur, dass ich so gut wie keine Änderungen an meinem ersten Entwurf vornehmen musste. Mein Supervisor wollte eigentlich nur, dass ich meine Graphiken etwas umändere, was natürlich daran liegen könnte, dass ich 1) eigentlich keinen Kontakt mit ihm hatte abgesehen von dem ersten Kick-off-Meeting, und ich 2) nur eine einzige, fertige Version an ihn gemailt habe. Alle vorgeschlagenen Änderungen habe ich also natürlich sofort erledigt und mein Machwerk spontan abgegeben, vier Wochen vor dem Abgabeschluss; hat sich irgendwie seltsam angefühlt – als hätte ich Zeit verschwendet… *grins*  Vielleicht hätte ich mir noch Zeit nehmen sollen, meine Titel etwas zu kürzen; „fasse dich kurz“ war da irgendwie nicht mein Motto…. *lol*….
Danach musste ich nur noch im Juni meine Arbeit verteidigen, und schwupps, schon war ich fertig – bestanden, Master Urkunde per Post erhalten, Kapitel abgeschlossen.

Die Thesis-Präsentationen fand ich übrigens ziemlich seltsam: ein anderer Student präsentiert und kritisiert die eigene Arbeit… Theoretisch (mit etwas Glück) ergibt das eine interessante, konstruktive Diskussion über jede Thesis; in meinem Fall natürlich nicht. Manche Studenten nutzen offensichtlich die Gelegenheit, munter über fremde Arbeiten herzuziehen…. Naja, immerhin sind die nicht für die Notenvergabe zuständig. Genau genommen haben wir eigentlich gar keine Note bekommen. Bestanden/nicht bestanden reichte offensichtlich völlig aus, um der unterschiedlichen Qualität der eingereichten Artikel gerecht zu werden. Hmpf.

Ähnliche Erfahrungen habe ich dann übrigens auch mit meiner zweiten Thesis gemacht: Prokrastination auf extrem hohen Niveau, keine nennenswerte Betreuung durch die Uni, und ein merkwürdig anmutendes Thesis-Präsentations-Seminar… Der Zeitraum für die Verfassung der Arbeit war offiziell von März bis Mai, aber da ich ja schon mit einer anderen Thesis beschäftigt war (*hüstel*), habe ich mit dieser Arbeit eigentlich erst Ende Juni angefangen und mein fertiges Werk Anfang August eingereicht – vorausschauender Weise habe ich mich natürlich bereits im März erkundigt, ob es einen zweiten (Nachreich-)Termin für das Ding gibt. Gab es. J War natürlich wieder mal eine blöde Idee, das Thesis-Schreiben auf den Sommer zu verlegen: Sommer.in.Schweden…. das heißt, da ist kein Mensch da. Keiner arbeitet, alle haben Urlaub. Mein Supervisor leider auch. Ergo: kein feedback. Egal: habe ich halt meine erste (Roh-)Version als finales Produkt eingereicht; hat zum Bestehen locker gereicht… Und da wir bei dem Präsentations-Seminar Ende August nur zu zweit waren, war massenhaft Zeit, unsere beiden Arbeiten intensiv mit dem Prüfer zu besprechen. Das war unterm Strich ein sehr interessanter Vormittag, auch wenn ich es irgendwie merkwürdig fand, eine Präsentation für genau zwei Leute zu halten – den Verfasser der Thesis und den Prüfer…. Wie dem auch sei – bestanden, Kapitel abgehakt. Obwohl ich in diesem Fall noch darauf warte, dass mir die Uni endlich meine Master Urkunde per Post zustellt. J

War sonst noch was? Nö, ich glaube nicht. So gut wie keine Vorlesungen mehr, nur noch eine Klausur, und der Rest war – verbreitet Langeweile. Gefüllt mit recht viel Jogging und Binge-watching von Fernsehserien. Danke, Netflix. ;-)

Vorrübergehend wieder im Hotel Mama eingefallen bin ich bereits am 16.Juli (das letzte Mal mit der Bahn, yay!), nachdem ich allerdings die meisten meiner Sachen schon einige Tage vorher in einer ziemlich bescheuerten spontan-Aktion mittels eines Leihwagens zurück nach Deutschland gekarrt hatte; wie gut, dass ich inzwischen ein Vollprofi bin was Kofferraum-Tetris angeht, so hat fast alles (inklusive Fahrrad, aber exklusive Bett – das habe ich kurzfristig noch über Facebook verkauft…) in einem Ford Focus Platz gefunden… Danach stand in der Wohnung nur noch ein Küchentisch mit zwei Stühlen und eine Luftmatratze; die Stühle habe ich an meinem letzten Tag vor Ort verschenkt, und der Rest passte in das Mini-Auto meiner Mutter, mit dem ich noch mal für drei Tage zurück nach Malmö gefahren bin – hauptsächlich natürlich, um meine Thesis zu präsentieren. Offiziell ausgezogen aus meiner Wohnung in Malmö bin ich schließlich am 30. August; Inspektion, Schlüsselabgabe, rein ins Auto und nichts wie nach Hause. Hej då, Schweden. J

Donnerstag, 18. September 2014

Was bisher geschah, part 1 : Schweden für Davongelaufene

Tja, offensichtlich habe ich – möglicherweise aufgrund der zunehmenden Begeisterung für meinen Aufenthalt im Land der unbegrenzten… äh… Regenfälle… – im Laufe der Zeit meinen Blog zunehmend vernachlässigt. Um dem Rechnung zu tragen, werde ich natürlich nun an dieser Stelle keine Mühen scheuen, meine einprägsamsten Erlebnisse nachzureichen. Varsågod. ;-)

Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, ich glaube, ich war gerade dabei, mein zweites Semester zu beenden und mich geistig auf mein Praktikum einzustellen (wenn nicht – egal, da mache ich jetzt auf jeden Fall weiter). Wie schon gesagt (oder auch nicht): das erste Semester war inhaltlich und niveau-mäßig ziemlich übersichtlich, und das zweite Semester hat dem auch nicht sehr viel hinzugefügt; einige Klausuren geschrieben, viel zu viel Gruppenarbeit gemacht, und vielleicht sogar ein bisschen was gelernt – und am Ende hatte ich urplötzlich völlig ungeplanterweise einen Praktikumsplatz. Immerhin bei der WHO in Kopenhagen, was ja an sich eigentlich ziemlich cool ist; aber damit waren leider auch meine großartigen Pläne für die lange Sommerpause dahin – eigentlich wollte ich mir nämlich schon noch etwas mehr von dem Land ansehen, in dem ich so spontan für zwei Jahre gestrandet war. Stockholm vielleicht. Auf jeden Fall aber wenigstens ein bisschen von der näheren Umgebung. Nicht, dass Malmö nicht alleine auch eine Reise wert wäre. Obwohl – nein, eigentlich ist Malmö alleine keine Reise wert. Zugegeben: meine sporadischen Ausflüge nach Lund haben mir schon gefallen.

Lunds Universitet - zur Abwechslung mal ohne Regen :-)

Bevor ich aber für etwas mehr als drei Monate zwischen Mai und August 2013 jeden Tag nach Kopenhagen gependelt bin, habe ich es tatsächlich irgendwie geschafft, der schwedischen Bürokratie zu trotzen und einen Platz in einem Schwedisch-Kurs zu ergattern: SFI – Swedish for immigrants – ist der kostenlose, staatliche Unterricht für alle diejenigen, die sich aus welchen Gründen auch immer ins Pippi-Langstrumpf-Land gewagt haben und nicht nur planen, bis auf weiteres da zu bleiben, sondern zu allem Überfluss auch noch der Überzeugung sind, Schwedisch lernen zu wollen. Oder müssen. Ich musste nie Schwedisch lernen (in Schweden spricht jeder prima Englisch, und mit etwas Geduld findet sich eigentlich auch immer jemand, der brauchbar Deutsch spricht); und nach relativ kurzer Zeit, in der ich mein absolutes Un-Talent für jegliche Art von Fremdsprachen-Aneignung unter Beweis stellen konnte, beschloss ich denn auch, Schwedisch nicht lernen zu wollen. Nichtsdestotrotz reichte mein doch recht übersichtlicher Wortschatz aus, um den ersten Kurs durch Bestehen der abschließenden Sprachprüfung erfolgreich zu beenden; der Anschluss-Kurs war dagegen nicht von Erfolg gekrönt. Den habe ich statt dessen aufgrund mangelnder Motivation kurzfristig abgebrochen – wenn man erst mal angefangen hat, irgendwo nicht mehr hinzugehen, ist das Ende mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unausweichlich… Immerhin habe ich insgesamt ungefähr ein Dreivierteljahr durchgehalten, von April 2013 bis Januar 2014 (oder war ich im Dezember das letzte Mal dort…?). Schwedisch spreche ich trotzdem nicht, aber wenigstens erkenne ich jetzt die Sprache, wenn sie von anderen gesprochen wird. *grins*

Als deutlich erfolgreicher sollte sich im Nachhinein mein Praktikum herausstellen. Abgesehen davon, dass ich jetzt weiß, dass die WHO ein recht hierarchisches Konstrukt mit ausgeprägt bürokratischem Eigenleben ist, kann ich zu Recht behaupten, sehr gute Erfahrungen gemacht zu haben – mein eigener Schreibtisch, ein eigenständiges Projekt, und extrem viel Freiraum bei der Ausführung meiner Aufgaben; unterm Strich ist sogar ein offizieller WHO-Bericht dabei herausgekommen, der meinen Namen als Mitautor auf der Titelseite trägt. Gar nicht so schlecht, gelle. J

http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0014/237011/WHO-EURO-Regional-Pharmaceutical-situation-Report.pdf?ua=1

Was ist sonst noch so passiert im spannenden Jahre 2013? Hm, gar nicht mal so viel – von Schweden habe ich natürlich nix weiter gesehen (aber stattdessen war ich ständig in Dänemark…), der Sommer war irgendwie viel zu schnell vorbei, und die Horror-Wohnung zwischen Autobahn und Knast – die ich, glaube ich, früher schon mal erwähnt habe, oder? – habe ich glücklicherweise recht schnell wieder eingetauscht – gegen ein Apartment im Malmö Studenthus. Ja, richtig, genau das Malmö Studenthus, aus dem ich erst Ende Januar ausgezogen war; da bin ich dann Anfang März wieder eingezogen. Nicht in mein altes Apartment, sondern in ein etwas größeres, drei Hauseingänge weiter; kein Balkon mehr, dafür aber einen wunderschönen Ausblick auf den Parkplatz vor der Tür und einen der Autobahnringe um Malmö herum direkt dahinter.

Küche, noch ohne eigene Möbel
Aussicht aus meiner Wohnung - leicht optimiert.... ;-)

Da diese Wohnung im Gegensatz zu den beiden vorherigen leider unmöbliert war, musste ich wieder mal handlich zerlegte Kleinmöbel in einem bekannten schwedischen Möbelhaus erstehen; alles schon mal dagewesen – im Restaurant zu viel Kaffee getrunken (kostenlos dank Family-Card), im Regallager zu schwere Kartons auf den Wagen gewuppt, und auf dem Parkplatz schließlich ausufernd Kofferraum-Tetris gespielt – wie gut, dass ich damit schon einige Erfahrungen hatte. Hat am Ende alles in meinen Kleinwagen gepasst, sogar das Bett. Mehr oder weniger, zumindest – etwas Schwund ist ja immer. Wer braucht im Auto schon einen Rückspiegel... ;-) Glücklicherweise war ich damals noch im Besitz eines Autos (seit diesem Jahr nicht mehr – Auto behalten oder Miete zahlen waren die Alternativen…), das zufällig sogar gerade in Malmö rumstand; hat sich als sehr nützlich erwiesen bei dem Umzugs-Marathon… Nachdem ich zurück ins Studenthus gezogen war, bin ich auch erst mal ne Weile nicht mehr umgezogen. Zumindest bis zum Sommer 2014. Aber das ist eine andere Geschichte. J

Im September 2013 waren die Sommerferien endlich zu Ende und ich durfte wieder zur Uni gehen; und weil mir das ja alles im ersten Jahr zu langweilig war, hatte ich bereits im Frühjahr beschlossen, etwas dagegen zu tun – und mich für ein weiteres Studienfach beworben: Kriminologie. Die Zusage hatte ich, also konnte ich meinen Kalender um zusätzliche Vorlesungen an der Universität von Malmö ergänzen; und nur zur Sicherheit (für den Fall, dass das alles noch nicht ausreicht, um davon abzulenken, dass ich nach wie vor in Schweden war, die Sprache nicht konnte, und auch sonst nichts zu tun hatte außer joggen zu gehen) hatte ich auch noch einen Kurs an der Archäologischen Fakultät in Lund belegt (Health and Diet through Human History – der beste Kurs, den ich in der ganzen Zeit hatte). Tja, damit fühlte sich die Zeit bis Weihnachten gar nicht mehr so lang an wie im Jahr davor. Und plötzlich war 2014. ;-)


…. To be continued…

In diesem Sinne, Tanja

Dienstag, 16. September 2014

Attention, please!

Ein freundliches HALLO an alle da draußen, mich gibt es tatsächlich noch – unglaublich, aber wahr…. ;-)

Nachdem  ich bereits mehrfach von offenbar interessierten Mitmenschen darauf angesprochen worden bin, ob ich nicht doch irgendwann meinen Blog wiederbeleben möchte (ich war mir gar nicht bewusst, dass er in der Zwischenzeit dahingeschieden war – tja, so kann´s kommen, wenn man sich amüsiert), kann ich nun die freudige Mitteilung machen, dass dies in der Tat passieren wird. Jetzt. Bald. Ok, demnächst.

Bevor ich mich tatsächlich ernsthaft (*lol*) an die Arbeit machen kann, müsste ich erst mal wieder den Anschluss an die Technologie der Neuzeit finden; ohne Internet-Zugang hat sich das Führen eines Internet-Blogs nämlich als eher problematisch herausgestellt… Seit ich mich wieder in heimatlichen Gefilden aufhalte, was unglaublicher Weise schon seit ca. sechs Wochen der Fall ist (huch, time flies, oder so), bin ich hoffnungslos abgeschnitten von der wunderbaren Welt des Internets – bis auf die unerquicklichen… äh, erfreulichen, meine ich natürlich… Ausflüge zum einem bekannten, aber hier nicht näher benannten Fast-Food-Unternehmen, das freundlicherweise einen mehr oder weniger kostenlosen, wenn auch beschränkten online-Zugang zur Verfügung stellt… Tja, manchmal mag weniger mehr sein, aber das trifft in diesem Fall definitiv nicht zu – ich bin gerne online, und ich will einen schnellen, unbegrenzten Zugang zum Internet haben! Jetzt! Sofort! Dauerhaft offline zu sein ist ganz großer… Mist. L

Naja, man kriegt halt nicht immer, was man haben will. Das könnte im Übrigen auch mein abschließendes Fazit für mein Intermezzo in Skandinavien sein: wie vielleicht bereits aus vorherigen Einträgen ersichtlich (eventuell deutet auch die zunehmende Absenz derselben dezent in diese Richtung), waren meine Schweden-Erlebnisse eher abschreckender denn einladender Natur. Aber dazu mehr später… BTW, wozu ich vermutlich, trotz gegenteiliger Ankündigung, doch nichts mehr nachreichen werde, ist Kanada – nicht, dass mir nichts mehr einfiele, aber irgendwie erscheint mir das Ganze inzwischen eher als Geschichte denn als Geschichten.


In diesem Sinne bis ganz bald, Tanja

PS: Dieser Eintrag wurde bereits am 14.09. verfasst. ;-)